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Koordinierte Provokation? Koranverteilaktion am Ostersamstag vor Bahnhof SBB auch in der Ostschweiz

Wie barfi.ch berichtete, verteilten muslimische Aktivisten am Ostersamstag Gratis-Korane vor dem Haupteingang des Bahnhof SBB. Dabei verdichten sich die Hinweise, dass es sich um eine koordinierte Aktion mit Standorten auch in anderen Städten handelte. Bisher liegen gesicherte Informationen über zumindest eine Parallelveranstaltung in einer weiter Stadt vor.

Am Basler Bahnhofplatz wurden die Bücher jedem Passanten angeboten, dabei schreckten die Verteiler auch nicht von der offensiven Abgabe an Kleinkinder zurück. Die von betroffenen Personen gerufene Polizei registrierte die Personalien der weiss gekleideten, forsch auftretenden Gruppe, verliess den Platz aber wieder ohne weiter einzuschreiten. 

Bewusstes Ausnutzen einer Gesetzeslücke?

Zahlreiche der anwesenden Personen machten ihrem Unmut über diese Aktion am Wochenende eines der höchsten christlichen Feiertage deutlich Luft. Sie wurden dabei von den Aktivisten fotografiert, während diese selber verboten abgelichtet zu werden. Das für Standaktionen zuständige Bau- und Verkehrsdepartement konnte aufgrund der Feiertage nicht erreicht werden. Wie die NZZ am Sonntag in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, fand in Winterthur eine parallele Aktion in der belebten Marktgasse statt. Sowohl die Aufmachen und Plakate der Aktivisten waren mit Basel identisch. Da es sich beim Samstag zwischen Karfreitag und Ostern trotz dem Festwochenende gesetzlich um einen normalen Werktag handle, sahen die auskunftsfreudigeren Winterthurer Behörden bisher keine Möglichkeit einzugreifen. Und dies obwohl die NZZ am Sonntag weiter schreibt: "Die Organisatoren seien Teil der lokalen Islamistenszene und pflegten Kontakte zur in Deutschland verbotenen Aktion «Lies!», sagen Kenner der Szene. Die Drahtzieher versuchten, Junge zu indoktrinieren, sie hätten sogar Reisen in den Jihad zu verantworten. Durch ihre Aktionen in Winterthur seien Jugendliche radikalisiert worden."

Obwohl die kostenlos verteilten Korane in deutscher Sprache vom deutschen Verlag «Lies!» bezogen werden, streiten die Verteiler in Basel und Winterthur eine Beziehung zu dieser Organisation ab. Nicht ohne Grund. Zitat NZZ am Sonntag: "Der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr kündigte Ende letztes Jahr in der NZZ an, er wolle alle Organisationen verbieten lassen, die eine Nähe zum Jihadismus aufweisen. Deshalb gab er ein Gutachten in Auftrag, das zum Beispiel klären soll, ob ein Untersagen von «Lies!»-Aktionen auch in der Schweiz angebracht wäre. Die Expertise soll bis im Mai fertiggestellt sein."

Anmerkung der barfi.ch Redaktion vom 15.042017, 19.50 h:

Im Zusammenhang mit unserer Berichterstattung sind bei der Redaktion am Abend Drohungen in obiger Angelegenheit eingegangen. Diese wurden umgehend an Polizei und Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Pressefreiheit bezeichnet das Recht von Rundfunk, Presse und anderen (etwa Online-) Medien auf freie Ausübung ihrer Tätigkeit, vor allem das unzensierte Veröffentlichen von Informationen und Meinungen. Die Pressefreiheit soll die freie Meinungsbildung gewährleisten. Die Schweizer Bundesverfassung spricht von Medienfreiheit und bringt damit zum Ausdruck, dass dieses Grundrecht nicht nur für das gedruckte Wort, sondern auch für andere Mittel der Kommunikation gilt.

Barfi.ch lässt sich in seiner Berichterstattung von keinen politischen, religiösen, oder wirtschaftlichen Interessensvertretern unter Druck setzen und sieht sich bei Einschüchterungsversuchen jeder Art darin bestärkt, seine Recherchen zu intensivieren und sowohl vorhandenes, wie künftiges Bildmaterial weiterhin öffentlich zu machen.

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