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  • Nathan Leuenberger
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Meningitis-Erkrankung in Asylunterkunft Muttenz: Ausgangssperre für 24 Stunden

Im Bundesasylzentrum Feldreben kam es Anfang dieser Woche zu einem schweren Krankheitsvorfall.

In Muttenz ging diese Woche das Gerücht um, dass das Bundesasylzentrum Feldreben unter Quarantäne stehe. Das Gerücht sollte sich fast bewahrheiten: Aufgrund einer Meningokokken-Meningitis Erkrankung, wurden die Bewohnenden gebeten, das Zentrum für 24 Stunden nicht zu verlassen. «Alle Kontaktpersonen wurden mit einer prophylaktischen Antibiotikagabe behandelt», bestätigt Mediensprecherin des Staatssekretariats Emmanuelle Jaquet von Sury gegenüber barfi.ch. Festgestellt wurde der Vorfall direkt vor Ort: «Im BAZ Feldreben in Muttenz arbeitet – wie in allen Bundesasylzentren – eine medizinische Fachperson. Sie ist erste Kontaktstelle bei medizinischen Problemen der BewohnerInnen des BAZ und steht in engem Kontakt mit der Zentrumsärztin.»

Glück gehabt, denn die Meningokokken-Meningitis kann sich schnell über Husten und Niesen verbreiten. In der Schweiz kommt es nur noch selten zu einer Erkrankung, rund 60 schwere Fälle pro Jahr, wie das Bundesamt für Gesundheit schreibt. Jedoch in der afrikanischen Sub-Sahara, der sogenannte «Meningitisgürtel», seien die Bewohner besonders stark betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte Ende letztes Jahr vor einer wahrhaften Epidemie. Zwischen 20'000 und 200'000 schweren Fällen würden bei Ausbrüchen dokumentiert. Zehn Prozent enden tödlich.

Die Bedrohung für Schweizer hält sich allerdings in Grenzen. Etwa zehn bis fünfzehn Prozent der europäischen Bevölkerung trägt die Krankheitsauslöser Meningokokken im Nasen-Rachen-Raum, ohne selbst zu Erkranken.

Quelle: BAG

In den letzten zehn Jahren sind die Meningokokken-Erkrankungen in der Schweiz beträchtlich zurückgegangen, schreibt das Bundesamt für Gesundheit in einem Bericht. Seit 2006 wird eine Impfung für alle Kinder zwischen 1-4 und 11-19 Jahren empfohlen. So konnte die Häufigkeit der Vorkommnisse beträchtlich eingeschränkt werden.

Weitere Vorfälle einer Erkrankung im Bundesasylzentrum Feldreben sind nicht bekannt.