Die Baustellen prägen das Jahr 2017 der BVB. Bild: Keystone
Die Baustellen prägen das Jahr 2017 der BVB. Bild: Keystone
  • Kenneth Steiner
  • Aktualisiert am

Mit dem Basler Drämmli durchs Jahr: Rücktritte, 3er Eröffnung und viele Baustellen

Erst seit dreieinhalb Monaten arbeitet der neue Verwaltungsrat rund um Präsidentin Yvonne Hunkeler bei den Basler Verkehrs-Betrieben zusammen. An der heutigen Jahresmedienkonferenz blickte sie mit Direktor Erich Lagler und Finanzchef Stefan Popp auf ein «sehr anspruchsvolles, aber erfolgreiches Jahr» zurück.

Heute Morgen um 10 Uhr fand die Jahresmedienkonferenz der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) statt. Ausnahmsweise nicht am Claragraben, sondern im neuen Gebäude BVB Infrastruktur beim Dreispitz. Und das nicht zufällig, bei der BVB ist man stolz auf den Neubau und all die grossen Baustellen die im letzten Jahr erfolgreich beendet werden konnten.

Und doch standen die BVB im Jahr 2017 mehr im Zentrum der öffentlichen Wahrnehmung als ihnen lieb sein konnte. Da waren zum einen die vielen Baustellen und Sperrungen welche ganz Basel den Sommer durch beschäftigten und zum anderen der von der Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates (GPK) veröffentlichte Spezialbericht über die BVB. Für Yvonne Hunkeler VR-Präsidentin ist daher klar, «dass die BVB das Vertrauen der Bevölkerung wieder ganz zurückgewinnen muss und dafür jede Stelle im Unternehmen verantwortlich ist». Und auch das Personal «muss wieder Vertrauen in die Führung bekommen».

Rückgänge bei den Fahrgastzahlen

Das Highlight des Jahres 2017 und da sind sich Hunkeler, Lagler und Popp stellvertretend für die gesamte BVB einig, sei die Eröffnung der Verlängerung der Linie 3 nach Saint-Louis gewesen. Es macht das städtische Verkehrsunternehmen zum einzigen ÖV-Betreiber auf der Welt, der mit seinen Trams drei Länder bedient. Die Fahrgastzahlen auf der neuen Strecke seien zurzeit jedoch noch moderat, «dies ist jedoch bei einer neuen Strecke vollkommen normal. Das neue Park and Ride Angebot muss sich auch erst noch etablieren», zeigt sich Erich Lagler optimistisch.

Nicht optimistisch stimmten die Verantwortlichen die Fahrgastzahlen. 2017 waren sie auf den Buslinien und insbesondere auf den Tramlinien gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. 130,7 Millionen Menschen stiegen im letzten Jahr in Tram und Bus ein, ein Minus von 1,02 Prozent. Dieser Rückgang erstaunt auch die Führungsriege der BVB. Zurückzuführen sei er vor allem auf die Baustellen im letzten Jahr. Aber auch neue Verkehrsträger wie «Catch a Car» und die vielen E-Bikes sollen Auswirkungen gehabt haben. «Das sind Herausforderungen, denen wir uns in Zukunft stellen müssen», gibt sich Hunkeler kämpferisch.

35 Millionen für 16 Bauprojekte

Die insgesamt 16 grösseren Bauprojekte im letzten Jahr, bei welchen fast 9'000 Gleismeter ersetzt wurden, sind ein Schritt in Richtung Zukunft. Für das ersetzen des teilweise maroden Gleisnetzes musste die BVB tief in die Tasche greifen. Rund 35 Millionen Franken wurde in die Sanierung des Streckennetzes investiert. Und es werden nicht die letzten Millionen gewesen sein, welche die BVB in das Streckennetz investiert haben. Auch in diesem Sommer werden wieder Baustellen und Umleitungen auf die Stadt zukommen. Und dennoch, finanziell schliesst die BVB das Jahr mit einem leichten Gewinn von 270'607 Franken ab.

Investiert werden wird auch in den «Bus der Zukunft». Mit diesem Projekt rückt auch das dem Thema Elektromobilität in Vordergrund. 2018 will die BVB dazu von den politischen Gremien die entsprechenden Entscheide und Aufträge einholen.