Symbolbild
Symbolbild
  • barfi / Grosser Rat / keystone
  • Aktualisiert am

Mit einer Stimme Mehrheit: Grossrat will Gemüsebeauftragte

Der Grosse Rat Basel wendet sich mit einem Postulat an den Regierungsrat, welcher vorsieht, dass im Rahmen des Bildungsauftrags des Kantons Herr und Frau Basler über die Saisonalität der Pflanzen und Lebensmittel sowie über deren Bewirtschaftung aufgeklärt werden. Mit nur einer Stimme Mehrheit fordert der Grosse Rat nun Folgendes:

Baslerinnen und Basler profitieren bereits jetzt von zahlreichen Freizeitanlagen und Grünflächen innerhalb des Stadtgebietes. Gerade für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt sind Naturerholungsräume und auch kleinere Grünflächen sehr wichtig. Für die Bewirtschaftung der Grünflächen im Kantonsgebiet sowie für den Unterhalt der Freizeitanlagen ist die Stadtgärtnerei zuständig.

Das Wissen über die Lebensmittelproduktion und insbesondere einen regionalen Anbau von Kulturpflanzen geht in der heutigen Zeit immer mehr verloren, während dem das Interesse an solchen Themen zunimmt. Dieser Entwicklung soll entgegengewirkt werden: Aufgrund von Artikel 17 der Kantonsverfassung ist der Kanton zuständig für ein umfassendes Bildungsangebot, zu welchem auch dieses Wissen über die Natur und ihre Bewirtschaftung gehört.

Hierbei geht es einerseits um theoretisches Wissen - zum Beispiel Saisonalität und Sortenvielfalt - wie auch um praktisches Wissen - zum Beispiel biologischer Gartenbau und der Betrieb von Gemeinschaftsgärten.

Die Stadtgärtnerei hat mit ihrer Zuständigkeit für die Grünflächen in der Stadt zahlreiche Möglichkeiten, sinnvolle Projekte im Zusammenhang mit Nahrungsmittelanbau umzusetzen oder solche zu unterstützen. Mit zahlreichen Vorstössen wurde die Thematik daher auch schon aufgegriffen. Mehrere Vorstösse in der Regierung zielten bereits auf die Förderung des urbanen Gärtnerns ab, weshalb sich der Regierungsrat sich nun in der Beantwortung der Vorstösse dazu verpflichtet, engagierte Personen bei der Klärung von möglichen Standorten zu unterstützen, vermehrt Nutzpflanzen in der Bepflanzung der Zierbeete zu integrieren und bei neuen Grünflächenprojekten die von der Regierung als "wachsendes Interesse der städtischen Bevölkerung an umweltverträglichem Pflanzenanbau sowie an gesunder, lokaler Ernährung" beschriebenen Entwicklungen und Ansprüche zu berücksichtigen.

Zu denken ist unter anderem an:

− Vermehrte Integration von Nutzpflanzen in Bepflanzungen der Grünräume und Information vor Ort zu den Nutzpflanzen und biologischem Gartenbau

− Ganzheitliche Gartenberatung (Boden & Kompost, Sorten, biologische Gartenpflege, ökologisch wertvolle Gartengestaltung)

− Unterstützung bei der Einrichtung von Gemeinschaftsgärten und deren Teamorganisation

− Vernetzung mit Akteuren (bioterra, UANB etc.), Bekanntmachung derer Angebote

− Unterstützung von Setzlingsmärkten und weiteren praxis-orientierten Veranstaltungen

Der Grosse Rat bittet daher den Regierungsrat, zu prüfen, ob die Stadtgärtnerei im Rahmen eines Bildungsauftrags zuständig für die Bildung der Bevölkerung über den Anbau und die Saisonalität landwirtschaftlicher Produkte sein kann und ob die Kompostberatung langfristig mit weiteren Kapazitäten ausgestattet werden soll.