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Nach Grossbrand: Sedimente im Hafenbecken zeigen keine Erhöhung der PAK-Belastung

In Folge des Grossbrandes auf dem Areal der Firma Rhenus Logistic im Hafen Kleinhüningen am 27. Juli 2018 wurde Löschwasser direkt in das Hafenbecken 1 eingeleitet. Zur Abschätzung möglicher langfristiger Belastungen der Sedimente hat das Amt für Umwelt und Energie eine Untersuchung der Sedimente im Hafenbecken durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen keine zusätzliche Belastung mit PAK.

 

Nach dem Brandereignis vom 27. Juli 2018 im Hafen Kleinhüningen konnten keine polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) im Rhein nachgewiesen werden (siehe Medienmitteilung vom 7.8.2018). Da diese aber typischerweise bei einem Brand entstehen, hat das Amt für Umwelt und Energie (AUE) weitere Untersuchungen im Hafenbecken 1 vorgenommen, um abzuklären, ob eine gegenüber dem Hintergrund erhöhte PAK-Belastung der Hafensedimente feststellbar ist.

Der Beprobungsplan umfasste sechs Stellen. Fünf Proben wurden entlang der vermuteten Hauptfliessrichtung des Löschwassers entnommen und eine Probe im hintersten Teil des Hafenbeckens 1, wo wenig Durchmischung mit dem Löschwasser erwartet wird. Ein Taucher zog zehn Tage nach dem Brandereignis die Proben am Grund des Hafenbeckens in ca. fünf Metern Tiefe. Zusätzlich wurden an jedem der sechs Stellen Wasserproben entnommen. Die Mehrheit der Sedimentproben bestand aus feinem Schlamm, teils vermischt mit Kies und organischem Material. In den Proben nahe dem Einleitort waren auch verkohlte Holzstücke sichtbar.

Die Sedimentproben wurden getrocknet, extrahiert und mittels GC-MS Analytik untersucht. Aus den sechs Wasserproben wurde eine Mischprobe angefertigt und der PAK-Gehalt mit HPLC-Messtechnik bestimmt.

Ergebnisse der Analysen

Die Wassermischprobe enthielt keine nachweisbaren Konzentrationen an PAK.

  • In den Sedimentproben bewegte sich die Konzentration der Summe aller PAK - bis auf die Probe aus der Hafeneinfahrt - zwischen 2.8 mg und 8.3 mg pro kg Hafenschlamm.
  • Die Probe von der Einfahrt ins Hafenbecken 1, welche hauptsächlich aus Kies und Sand bestand, hatte eine bedeutend tiefere PAK-Konzentration von 0.1 mg pro kg Sediment. Dies ist plausibel, da PAK an Sand und Kies bedeutend schlechter adsorbieren als an feinem Schlamm mit einem Anteil an organischem Material. Ein PAK-Konzentrationsabfall mit zunehmender Entfernung vom Löschwassereinleitort bis zum Ausgang des Hafenbeckens war nicht feststellbar.

Historischer Vergleich zeigt keine zusätzliche Belastung

Die aktuell gemessenen PAK-Konzentrationen sind mit früheren Messwerten im Hafenbecken 1 vergleichbar. So wurden in einer Messkampagne im August 2014 Konzentrationen von 3.6 bis 11 mg als Summe PAK pro kg Sediment nachgewiesen. Das heisst, dass die PAK-Belastung im Hafenbecken durch den Eintrag des Löschwassers am 27. Juli 2018 nicht erhöht wurde.