Noch am alten Standort an der Falknerstrasse: Ladenbesitzer Serge van Egmond
Noch am alten Standort an der Falknerstrasse: Ladenbesitzer Serge van Egmond
  • Binci Heeb
  • Aktualisiert am

Nach Kündigungen: «Dufour» kann umziehen, «Stadtdrogerie Hildegard» muss dichtmachen. Doch was kommt nach?

Am 13. Juli berichtete barfi.ch: Das Blumengeschäft «Dufour» wechselt nach einem halben Jahrhundert von der Falknerstrasse an den Spalenberg 4. Dem Traditionsgeschäft wurde der traditionelle Standort gekündigt. Den blauen Brief erhielt auch die «Hildegard Stadtdrogerie» an der Freie Strasse 34. Doch für sie gibt es keine Alternative: «Für uns bedeutet das die endgültige Schliessung», sagt Geschäftsführer Kurt Altermatt gegenüber barfi.ch.

Die Falknerstrasse 9 muss ab Februar 2017 zeitgleich mit der Liegenschaft Freie Strasse 34 von der gemeinsamen Eigentümerin E.E. Zunft zu Hausgenossen renoviert und gemäss den gesetzlichen Auflagen erdbebensicher gemacht werden. Die Flächen der bisherigen beiden Läden «Dufour» und «Hildegard Stadtdrogerie» sollen zu einem grossen, neuen Laden zusammengeführt werden. In der Zwischenzeit wird in den Räumlichkeiten an der Freie Strasse vorübergehend ein Pop Up-Geschäft entstehen. Ob auch eine kurzzeitige Vermietungsmöglichkeit für die Fläche an der Falknerstrasse möglich wird, ist unklar. Noch steht nicht fest, was nach dem Provisorium in der neu geschaffenen grossen Ladenfläche mitten in der Innenstadt entstehen soll. 

«Dufour» wäre gerne geblieben

Über ein halbes Jahrhundert war das Traditionsgeschäft «Dufour» ein eigentliches Wahrzeichen an der Falknerstrasse. Bekannt für seine grosse Auswahl an Rosen und Orchideen. Das blieb auch 2004 so, nach der Übergabe von Marcel Dufour an Serge van Egmond. Und erfreulicherweise sei trotz der Totalsperre durch die Gleisarbeiten in diesem Sommer der Umsatz nur unwesentlich kleiner gewesen, sagt van Egmond gegenüber barfi.ch. Grund für einen Domizilwechsel, oder gar die Aufgabe des Geschäftes gab es also eigentlich keinen. Doch da war die Kündigung.

Die noch offenen Pläne der Zunft zu Hausgenossen

«Da uns die Eigentümerin der Liegenschaft an der Falknerstrasse, E.E. Zunft zu Hausgenossen im März 2015 den Mietvertrag wegen eines grossen Umbaus gekündigt hatte, war ich froh schliesslich die Räumlichkeiten am Spalenberg 4 übernehmen zu können», sagt van Egmond. Der dortige Pflanzenbetrieb Cambria musste seinen Betrieb aufgeben, da die Stadt seine Angebote als Topf-Pflanzen einstufte und ihm die freie Zufahrt für Lieferungen untersagte. Wären es Schnittblumen gewesen, hätte er bleiben können. Ein schlechter Witz, von dem Dufour nun jedoch profitiert. Dort, wo drei Jahre lang Stefan Oser sein Geschäft betrieb, werden bald neu Blumen und Orchideen verkauft. «Der Verein Pro Innerstadt Basel hatte van Egmond bei der Ladensuche stark unterstützt», erklärt deren Präsident, Balz Settelen, gegenüber barfi.ch. Der Laden ist zwar circa 15 Quadratmeter kleiner und verfüge über deutlich weniger Lagerraum, trotzdem sei die Nähe zum alten Geschäft ein Vorteil. «Wir hoffen natürlich, dass unsere treuen Kunden nun auch den Weg an den Spalenberg 4 finden werden. »

Die im Blumenladen aufgelegten Flyer zeichnen den Weg von der Falknerstrasse an den Spalenberg mit Sonnenblumen.

 

Im Gegensatz zum nun bereits geschlossenen Cambria-Laden muss «Dufour» also bei der Anlieferung am Spalenberg keine Rücksicht auf die autofreie Innenstadt nehmen. Als Verkäufer von Schnittblumen und somit schnell verderblicher Ware, trifft ihn das neue Verkehrsregime nicht. Man hat eine Zukunft, der Stadtdrogerie wurde sie genommen. Schuld ist dort allerdings für einmal nicht das harte Verkehrsregime, sondern die Bauauflagen der Behörden – kein Trost für Geschäftsführer Kurt Altematt.

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