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Nach Rücktritt von MCH Group-Chef: Basler Parteien über künftige Führung nicht ganz einig

Die Messebetreiberin MCH-Group vermeldete heute morgen, dass René Kamm, CEO der Messe Schweiz, per sofort zurücktritt. In der Zwischenzeit haben sich verschiedene Parteien zu Wort gemeldet. 

  

Messe Basel in der Krise

 

+++UPDATE+++ SP Basel-Stadt hofft auf eine neue Dynamik

Der Kanton Basel-Stadt ist mit  nur drei   Vertreterinnen   und   Vertretern (zwei   Mitgliedern   des Regierungsrats  und  einem  Delegierten  aus  der  Wirtschaft)  im  elfköpfigen  Verwaltungsrat  der MCH  Group  AG.  Ihre Aufgabe in diesem obersten  Leitungsgremium ist es, die langfristige Sicherung des Unternehmenserfolges   sicherzustellen   und   die   Interessen   des Standortes  Basel  wahrzunehmen. Diese Ziele verfolgen die  Vertreter  des  Kantons  Basel-Stadt bei allen Geschäften im Verwaltungsrat, und sie bringen sich auch aktiv in die Diskussionen und Entscheide  des Verwaltungsrats ein.

Die SP Basel-Stadt erwartet, dass mit dem Ausstieg von René Kamm eine neue Dynamik entsteht und hofft dass die Swatch-Gruppe ihren Entscheid allenfalls nochmals überdenkt. Die Uhren-und Schmuckmesse ist für den Standort Basel national und international wichtig.

LDP Basel-Stadt begrüsst (Interims-)Lösung

Die LDP habe den CEO-Wechsel bei der MCH-Group zu Kenntnis genommen und begrüsst die Interims-Lösung, dass der Präsident des Verwaltungsrats Ueli Vischer das Unternehmen auch auf operativer Ebene führt. Die anstehenden Probleme können auf diese Weise am besten angegangen werden. Die LDP erachtet deshalb die Beschlüsse des Verwaltungsrats, dass Ueli Vischer, zusammen mit den Verwaltungsratsmitgliedern der Regierungen beider Basel in geeigneter Weise und offen den Grossen Rat und den Landrat informiert, als geeignet um die MCH-Group wider in eine erfolgreichere Zukunft zu führen.

CVP Basel-Stadt sieht Abgang des Messeleiters als richtigen Schritt

René Kamm habe zwar grosse Verdienste um die Messe, aber in der letzten Zeit habe immer weniger gepasst. Das Ansehen und Vertrauen der Aussteller sein nur über eine neue Führung zurückzugewinnen. Die Basler CVP ist überzeugt, dass die Baselworld und auch die Messe Basel in Zukunft weiter erfolgreich gestaltet werden könne. Dazu müsse jetzt vor allem die Baselworld hart kämpfen. Die CVP ist der Meinung, dass der Verwaltungsrat in den letzten Jahren versagt habe, weshalb es auch einen neuen VR brauche. Anstelle von Regierungsräten sollten Fachleute und Wirtschaftsführer gefunden werden.

Basler SVP fordert aufsichtsrechtliche Untersuchung bei der MCH-Group

Die SVP nehme mit grosser Besorgnis zu Kenntnis, dass die «Baselworld» nach dem Abgang der Swatch-Group vor einer ungewissen Zukunft stehe und teile den verbreiteten Optimismus der Messeleitung nicht. Da bereits die Herbstwarenmesse und die muba nicht mehr weitergeführt werden können und jetzt auch die «Baselworld» angeschlagen ist, sieht die SVP Basel-Stadt nun im Rücktritt des CEO der MCH Group auch die Bestätigung, dass es an der Zeit wäre, das Verwaltungsgremium ebenfalls zu hinterfragen. Dieses habe die Lage in den letzten Jahren falsch eingeschätzt, weshalb die Geschäftsprüfungskommission des Grossen Rates sich nun der Sache annehmen müsse. Schliesslich sei der Kanton Basel-Stadt als grösster Anteilseigner besonders daran interessiert, dass die MCH-Group wieder auf Kurs komme. Einem Verkauf der Kantons-Beteiligung stehe man man trotzdem ablehnend gegenüber. Zwingend sei jedoch, nun einen schnellen «Tournaround» zu schaffen.