In den Wäldern von Basel und Baselland liegen noch immer entwurzelte Bäume und vieles Geäst. Auch auf den Gehwegen, was Spaziergänge zu wahren Hindernisläufen werden lässt. In der gesamten Schweiz spricht man von einer Million Kubikmeter Holz, das vom Sturm umgeworfen wurde. Obwohl vielen der schwächeren Bäumen durch den Wind der Garaus gemacht wurde, ist die Gefahr noch immer nicht ganz gebannt. Der Kantonsingenieur beider Basel, Ueli Meier, empfiehlt deshalb vorerst noch auf Waldbesuche zu verzichten. Zuerst müssen alle Wälder genau inspiziert und kontrolliert werden. Im Laufe der Woche werde das Forstamt dann eine Freigabe der Wälder veröffentlichen.
Gefahren im Wald
«Das Hauptproblem ist, dass noch viele dürre Äste in den Kronen hängen und runterfallen können», sagt Andreas Wyss, Revierförster Riehen/Bettingen gegenüber barfi.ch. Auch angerissene Kronenteile, die von blossem Auge nicht zu sehen sind, können auf die Waldwege fallen und Waldbesucher gefährden. In der gestrigen Tagesschau wurde unter anderem auch auf eingeklemmte Holzstämme aufmerksam gemacht, die unter hoher Spannung stehen und sich bei kleinster Bewegung lösen und damit Mensch und Tier schwer verletzten können.
Achtung Naturwald!
Besondere Vorsicht gilt in den Wäldern mit speziell ausgezeichneten Gebieten, wie den sogenannten Naturwäldern. Insbesondere sind dies im Kanton Basel-Stadt neben dem Reservat Horngraben in Riehen noch kleinere Waldparzellen in den Langen Erlen. Anders als bei allen anderen Waldwegen werden in diesen Forstteilen die Wege konsequent nicht unterhalten und der Wald mit Absicht in keiner Weise gepflegt oder bewirtschaftet. Im Kanton Baselland stehen 15 Prozent der Waldflächen unter Naturschutz, wobei drei Prozent Naturwaldreservate sind.
Was ist ein Naturwald?
In der Schweiz gibt - die Schweizerischen Nationalparks eingeschlossen - 415 Naturwaldreservate. Dies entspricht 2,7 Prozent der gesamten Schweizer Waldfläche. Der grösste der Stadt Naturwald ist das 5 Haktar grosse Waldreservat Horngraben in Riehen oberhalb des Friedhofs Hörnli. Hier ist der Wald sehr dicht mit Sträuchern und Kletterpflanzen bewachsen, mutet fast schon wie ein Urwald an. In Naturwäldern wird die gesamte Vegetation ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Ueli Meier drückt es so aus: «Man sagt der Natur <mach mal> und beobachtet den Wald nur, ohne einzugreifen». Gründe für die Naturwälder sind vor allem wissenschaftliches Interessen.
Obwohl die beiden Basel im Moment mit keinem weiteren Sturmtief rechnen müssen und die Wälder unserer Region ganz friedlich anmuten, warnt Ueli Meier vor zu frühen Waldspaziergängen. Denn: «Man sieht es den Bäumen einfach nicht an, ob sie demnächst umkippen werden».
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