©Zoo Basel
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  • Kenneth Steiner
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Nachwuchs im Zolli: Friedliches Zusammenleben bei Schimpansen - Kannibalismus bei Schwarzen Witwen

Bei den Schimpansen im Basler Zolli hat es zum fünften Mal in den letzten vier Jahren Nachwuchs gegeben. Und bei der giftigen Spinnenart Schwarze Witwe gibt es nur Nachwuchs auf Kosten der Männchen.

           

Am 22. Mai ist das Schimpansen Mädchen Ponima im Zolli auf die Welt gekommen. Es ist bereits das fünfte Schimpansen Baby in den letzten vier Jahren im Basler Zoo. «Aussergewöhnlich ist das eigentlich nicht», sagt Zolli Kurator Adrian Baumeyer. «Dies ist in der Natur in Schimpansengruppen üblich. Denn Schimpansenweibchen ziehen immer entweder gerade ein Junges auf oder sie sind trächtig». Aussergewöhnlicher ist jedoch das die Mutter von Ponima, Garissa das jüngste Weibchen der Basler Schimpansengruppe Mutter geworden ist. Nun haben in der Schimpansengruppe alle geschlechtsreifen Weibchen Nachwuchs.

Grosser Andrang beim Schimpansengehege ©barfi

Nicht so auffällig wie der Schimpansennachwuchs sind die winzigen Spinnchen die hinter den Kulissen des Zollis geschlüpft sind. Doch die unauffällige Erscheinung macht sie umso gefährlicher. Deshalb ist der Umgang mit den giftigen Schwarzen Witwen für die Tierpfleger nicht ganz so unproblematisch und erfordert viel Fingerspitzengefühl.

Die im Zolli lebende Rotrückenspinne ist «eine der giftigsten Spinnen der Welt», erzählt Adrian Baumeyer. Sie gehört zur Gattung der Echten Witwen. «Sie ist für den Menschen deshalb so gefährlich, weil ihre Zähne genug lang sind um sich durch die menschliche Haut zu beissen», sagt Baumeyer weiter während wir uns die Spinne, welche in einem durchsichtigen Gefäss sitzt, genauer anschauen.

Die Tierpfleger pflegen zurzeit viele sogenannte Kokons und junge Schwarze Witwen hinter den Kulissen. Dabei dürfen sie die Spinnen nie mit blossen Händen berühren, sondern nur mit Werkzeugen wie Pinseln, Pinzetten oder Holzstöcken.

Ein Tierpfleger im Umgang mit der Schwarzen Witwe ©barfi

Wie bei den meisten Spinnen ist das Weibchen grösser als das Männchen. Bei der Rotrückenspinne sogar 20 Mal so gross. Das Männchen erkennt man ausser an der Grösse gut an den verdickten Fortpflanzungsorgangenen. «Sie sehen aus wie kleine Boxhandschuhe und sitzen am Kopf der Spinne», so Baumeyer.

Ein Kokon der Schwarzen Witwe ©barfi

Bei der Paarung setzt sich das Männchen so hin, dass ihn das Weibchen direkt fressen kann. Es ist die einzige Spinnenart, bei der sich Männchen sich selber zum Kannibalismus anbieten. Die männliche Witwe kann nur eine jungfräuliche weibliche Witwe befruchten. Danach produziert das Weibchen mehrere Kokons mit Eiern. Bei den geschlüpften jungen Spinnen gilt wiederum der Kannibalismus. Denn nur die stärksten vier oder fünf Jungen überleben nach der Geburt. Die anderen dienen ihnen als Nahrung.

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