Bild: Google Maps / Collage: barfi
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  • Nathan Leuenberger
  • Aktualisiert am

Neue Signalisation auf der A2: Goldesel der Basler Polizei?

Vergangenes Wochenende wurde die Basler Staatskasse mit einem grossen Batzen aufgefüllt, dank einer neuen Signalisation auf der A2.

Februar, letztes Jahr: Nach rund zweieinhalb Stunden Kontrolle bei der Breiteüberdeckung auf der A2 notiert sich die Basler Kantonspolizei 588 Autofahrer, die ein Rotlicht missachtet haben. Dafür flattert bei jedem eine Busse über 250 Franken ins Haus. Insgesamt wird die Staatskasse dabei mit 150'000 Franken aufgefüllt. Knapp ein Jahr später unternimmt die Polizei eine ähnliche Kontrolle. Seit Anfang April wird die Einspurstrecke von der Einfahrt Basel City her um 200 Meter verkürzt. Die Überkopfsignale werden jeweils von Montag bis Samstag zwischen sechs und 19 Uhr in Betrieb genommen. «Mit Hilfe von drei gelben Abweispfeilen und anschliessend einem roten Kreuz werden die Autofahrenden darauf hingewiesen, dass die Fahrspur gewechselt werden muss», schreibt das Bundesamt für Strassen (ASTRA) in einer Medienmitteilung von Anfang April. Die Botschaft scheint allerdings nicht bei allen Autofahrern angekommen zu sein.

Gefüllte Kasse dank neuer Signalisation

Erneut wurden am vergangenen Wochenende 153 Autofahrer gebüsst, die Polizei nimmt damit 38'000 Franken ein. Etwas weniger als letztes Jahr, aber doch stattlich. Die neue Signalisation diene der Eindämmung des Unfallrisikos. Eine Analyse der Kantonspolizei Basel-Stadt und dem ASTRA habe ergeben, dass dieses Risiko an der kontrollierten Stelle besonders hoch sei und mit den nun eingeführten Massnahmen minimiert werden könne. «Konsequenterweise muss die Einhaltung der neuen Regelung umgesetzt werden, damit die Massnahme greift. Zu diesem Zweck wurde die Kontrolle durchgeführt», so Polizeisprecher Toprak Yerguz auf Anfrage von barfi.

Dass die Autofahrer am Wochenende in die «Falle» gegangen sind, sei vorwiegend selbstverschuldet, so Yerguz: «Dass das Überfahren eines Rotsignals nicht erlaubt ist, ist jedem bekannt. Wer sich am Strassenverkehr beteiligt, hat im Sinne der Verkehrssicherheit jederzeit der Signalisation zu folgen - unabhängig davon, ob eine Änderung per Medienmitteilung angekündigt wurde (wie im vorliegenden Fall) oder nicht.» Die «sehr deutlich» angebrachten Oberkopfsignale seien laut der Signalisationsverordnung «ausdrücklich für die zeitweilige Regulierung von Fahrstreifen gedacht. Es kann dementsprechend wechseln.»

Zum Wohl der Bevölkerung?

Trotz den Unannehmlichkeiten, welche die Bussenzahler nun hinter sich bringen müssen, sei die neue Signalisation und die Kontrolle fürs Wohl der Bevölkerung gedacht. «Verkehrsunfälle können gravierende Folgen haben. Wie in der Vergangenheit schon erlebt, können Unfälle  – gerade auf der Autobahn A2  – zu grossen Auswirkungen auf den übrigen Verkehr führen, namentlich zu Staubildung oder der erhöhten Gefahr von Folgeunfällen», sagt Toprak Yerguz. Und vom ASTRA gibt es zumindest für die nähere Zukunft Entwarnung: «Weitere Einkürzungen von Einspurstrecken in Basel sind zurzeit keine geplant.» Wie beruhigend. Denn an der in Basel kontrollierten Stelle müssen Lenker, die von Gross- nach Kleinbasel fahren auf kürzester Strecke gleichzeitig gleich zwei Mal die Spur auf der wichtigsten Autobahn Europas ändern. Bei täglich mehrmals wechselnden Rotlichtern, die nicht rund sind, sondern aus einem X bestehen und hoch in der Mitte über der Fahrbahnen angebracht sind. Und ja, da gibt es doch noch die anderen Automobilisten eng um den eigenen Wagen herum mit den selben Problemen. Trotzdem ist das alles sicher. So sicher sogar, dass es auf der Strecke mit der Neusignalisation am vergangenen Samstagmittag zu einem deftigen Auffahrunfall kam. Barfi.ch wünscht gute Fahrt und den Lenkern neben übernatürlichen Fähigkeiten, Gottes Segen.

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