So kann es aussehen, wenn sich die Gleise verbiegen. / Bild: wikimedia/ABproTWE
So kann es aussehen, wenn sich die Gleise verbiegen. / Bild: wikimedia/ABproTWE
  • Nathan Leuenberger
  • Aktualisiert am

Nicht nur wir schwitzen: Auch Gleise leiden gefährlich unter der Hitze

Temperaturen über 30 Grad haben auf beinahe alle Aspekte des Alltags einen Einfluss. Auch auf die Schienen des ÖV, also unsere Drämmli.

  

«Gleisverwerfung» nennt man es, wenn sich die Schienen aufgrund der Hitze verbiegen. Diesen Sommer, mit seinen sehr warmen Temperaturen, leidet das regionale ÖV-Netz besonders darunter. So rumpelt es zurzeit stark auf einigen Strecken. Vorwiegend in der ländlicheren Region, aber auch zwischen Eglisee und Riehen sowie langen Strecken, denn: «Gleisverwerfungen treten insbesondere im Hochgleis (Schotter) auf», so BVB-Sprecherin Sonja Körkel.

Da es wegen der Gleisverwerfungen schnell zu Unfällen kommen könnte, fahren die Drämmli derzeit aus Vorsicht langsamer. Ist die Verbiegung besonders schlimm, müssen die Tramführer extrem abbremsen: «Als Sofortmassnahme kann die Geschwindigkeit bei einer Überfahrt auf 5 km/h reduziert werden», informiert Körkel. «Dies hat jedoch in den seltensten Fällen Auswirkungen auf den Fahrplan.»

Im Notfall Wasser

Diese Massnahmen greifen. Das Problem behebe sich von selbst: «Die Wiederherstellung des Normalzustandes erfolgt, wenn das Gleis abgekühlt ist.» An heissen Sommertagen erhitzen sich die Schienen auf bis zu 80 Grad. Kommt es zu wirklich starken Verkrümmungen, werden die Gleise direkt mit Wasser abgekühlt. Ein Ersatz ist nicht nötig, auf zusätzliche Baustellen muss man sich deshalb auch bei diesem heissen Sommer nicht auch noch gefasst machen.

Das Problem der Gleisverwerfung kennt man auch bei den SBB. In der Ostschweiz kam es zu derart starken Verschiebungen, dass einige Regionalzüge ausfallen mussten. Das Abkühlen half nicht mehr, Maschinen und Gleisspezialisten mussten aufgeboten werden. Geflickt wurde jeweils in der Nacht.

Zum Glück kam es in unserer Region noch nicht zu derart schweren Verwerfungen. Die SBB bestätigt, dass es im Rangierbahnhof kleine Zwischenfälle gab, die aber bisher weder den Personen- noch den Rangierverkehr ernsthaft beeinträchtigten.

Drämmligäste müssen dennoch weiterhin einige Ruckler in Kauf nehmen. Zu spüren sind die Gleisverwerfungen zum Beispiel in Muttenz. Doch das ist auszuhalten, die Schienen leiden mehr als die Personen auf ihrem Buckel.

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