Die Basler Musikerin Anna Erhard (Bild: © RFV Basel)
Die Basler Musikerin Anna Erhard (Bild: © RFV Basel)
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Nur wenige Frauen in Basler Popszene, dafür umso aktivere

In der Vorstudie «Frauenanteil in Basler Bands – Erhebung zur Geschlechtergerechtigkeit und zur Sichtbarkeit von Frauen in der Basler Popszene» des RFV Basel wird die Basler Popszene auf ihren Frauenanteil in den Jahren von 2008 bis 2017 hin untersucht. Die Vorstudie will zur Sensibilisierung und nachhaltigen Erhöhung des Frauenanteils in der Popszene beitragen.

  

Ein Thema, das den RFV Basel seit einigen Jahren beschäftigt, ist der geringe Frauenanteil in der Popszene – ein Phänomen, das nicht Basel-spezifisch ist, sondern die gesamte Schweizer Poplandschaft betrift. Während das Bild von Sängerinnen auf Bühnen der Popmusik nicht mehr so ungewohnt ist, ist die Zahl der Instrumentalistinnen nach wie vor sehr klein. Bis dato gibt es allerdings keine konkreten Zahlen, die Auskunft über den tatsächlichen Anteil an Frauen im Pop geben. Mit der Vorstudie «Frauenanteil in Basler Bands – eine Erhebung zur Geschlechtergerechtigkeit und zur Sichtbarkeit von Frauen in der Basler Popszene» soll dies geändert werden.

Der RFV Basel hat in Zusammenarbeit mit dem Kanton Basel-Stadt die Basler Popszene auf ihren Frauenanteil hin untersucht und will unter anderem folgende Fragen beantworten: Wie hoch ist der Frauenanteil in Bands der Basler Popszene? Wie hoch ist der Anteil an Frauen in den vom RFV Basel geförderten Bands in den letzten zehn Jahren? Wie hoch ist die Erfolgsquote von Bands mit Frauenanteil im Hinblick auf den Erhalt von Fördergeldern? Mit der Vorstudie leistet der RFV Basel wegweisende Arbeit im Hinblick auf eine erste Situationsanalyse.

Die Ergebnisse führen zu fünf zentralen Erkenntnissen:

  1. Der Frauenanteil in der Popszene ist sehr klein: Nur 10% der Personen, die Musik machen1 , sind weiblich.
  2. Diese wenigen Frauen sind allerdings sehr aktiv, denn in immerhin 23,5% der Bands der Region Basel spielen eine Frau oder mehrere Frauen.
  3. Auch was die Professionalität und Qualität des Musikschafens angeht, sind die Frauen im Pop sehr gut unterwegs: Bands mit einer Frau oder mehreren Frauen sind durchschnittlich erfolgreicher, was den Erhalt von Fördergeldern anbelangt als Bands ohne Frauen.
  4. Bands mit Frauen werden bei der Vergabe von Fördergeldern nicht diskriminiert: Die gesprochenen Fördergelder an Bands mit Frauen unterscheiden sich nicht massgeblich von den Fördergeldern, die beantragt wurden. Auch die Zahl der geförderten Bands mit Frauen unterscheidet sich nicht massgeblich von der Zahl der Bands mit Frauen, die Förderung beantragt haben.
  5. Der Frauenanteil der über die letzten zehn Jahre geförderten Bands ist etwa gleichbleibend.

Aus diesen fünf Kernerkenntnissen schliesst der RFV Basel, dass Frauenförderung Professionalitäts- und Qualitätssteigerung bedeutet und dass die Massnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in der Popszene weiter ausgebaut werden müssten.