Die Unterführung Lohweg, die von der Steinen zur Birsigstrasse führt, ist eine richtig düstere Ecke von Basel. Um nicht das Wort Schandfleck zu gebrauchen. Aber diesem geht es jetzt an den Kragen. Denn der Birsig wird von der Munimattbrücke bis zur Aubrücke freigelegt. Vom Zolli bis zur Heuwaage ist das Nachtigallenwäldeli schon umgestaltet und von Baudirektor Hans-Peter Wessels auch schon feierlich eingeweiht worden.
Jetzt sind die grossen Baumaschinen beim unterdessen aufgehobenen Birsig-Parkplatz aufgefahren. Bei dieser Bauetappe verbessert der Kanton den Hochwasserschutz für den eingedohlten Birsig und legt den Fluss bis zum Heuwaage-Viadukt frei. Der «Stadtbach» wurde ab der Höhe Rialto um zwei Meter verbreitert und das Flussbett abgesenkt, was ebenfalls eine Vorkehrung gegen Hochwasser ist.
Unterführung wird offener und heller
Keine Sorge, ganz verschwinden wird die Unterführung Lohweg auch jetzt nicht. Allerdings soll sie viel heller und offener werden. Zusammen mit dem freigelegten Fluss könnte das eine ganz attraktive Verbindung zwischen zwei bis jetzt getrennten Bereichen der Stadt werden. Am Freitagnachmittag wurde noch fleissig gehämmert und gebaut. Das neue Bett des Birsig nimmt schon Konturen an. Dort wo der Birsig-Parkplatz war ist nur eine Kiesaufschüttung zu sehen, die als Abstellplatz für Baumaschinen und Geräte dient. Durch die Abschrankung hindurch lässt sich die neue Offenheit aber erahnen, so dass sich die Trauer über das Verschwinden des Schandflecks in Grenzen hält. Von der gelungen Planung ist auch die Stadt überzeugt, sie schreibt poetisch: «Das erweiterte Wegenetz nimmt die Wegführung des zoologischen Gartens auf. Die Wege verlaufen neu netzartig – aus der Vogelperspektive sieht die Wegstruktur wie das Fellmuster einer Giraffe aus.» Das gefällt sicher den Vögeln. Wir auf dem Boden gebliebenen freuen uns einfach auf ein paar Meter Birsig mehr. Die Bauarbeiten sollen Ende Jahr fertig sein.
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