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Parkplatzstreit um Alleebäume in Basler Wettsteinallee

Eine engagierte Parkplatz-Debatte hat der baselstädtische Grosse Rat am Mittwoch wegen einer Strassensanierung in der Wettsteinallee geführt. Für die Sanierung samt Allee-Umgestaltung wurden am Ende 1,37 Millionen Franken beschlossen.

Anlass für die Vorlage sind dringend sanierungsbedürftige Werkleitungen unter der Strasse. Die Regierung wollte bei dieser Gelegenheit 22 neue Bäume pflanzen, um die Allee zu einer solchen zu machen, was rund 20 Parkplätze kostet. Damit sollen im Quartier neu gebaute Parkplätze gesetzesgemäss weg-kompensiert werden.

Bürgerliche verwiesen jedoch auf sehr grossen Parkierdruck im Wettsteinquartier, der insbesondere auf die Roche, deren Pendler und deren Baustellen zurückzuführen sei. Verkehrsprobleme seien anderswo zu lösen; in jener Strasse sei nichts dringend. Für die LDP schaden zudem mehr Bäume der Wohnqualität, dies wegen des Schattens.

Just Schatten werde im Sommer immer gefragter angesichts des Klimawandels, konterte das Grüne Bündnis. Die SP erinnerte daran, dass die gesetzliche Pflicht zur Aufhebung von Allmend-Parkplätzen wegen der neuen privaten Parkings auch Jahre später noch zu erfüllen sei.

Kompromiss

Die Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (UVEK) des Grossen Rates hatte als Kompromiss vorgeschlagen, nun weniger Parkplätze an der Wettsteinallee aufzuheben und dafür später an der Rheinpromenade beim früheren Kinderspital die Parkplatzbilanz gesetzeskonform und anwohnerfreundlicher auszugleichen.

An der Wettsteinallee soll so nur jeder zweite Baum gepflanzt werden, womit dort nur 10 statt 20 Parkplätze wegfielen. Falls pendente Pläne für neue Quartierparkings realisiert werden, könnte so die Allee später vervollständigt werden, wie Baudirektor Hans-Peter Wessels festhielt.

Ein Rückweisungsantrag der LDP, den die FDP unterstützte, scheiterte mit 52 gegen 39 Stimmen. Die Sanierung der Wettsteinallee im Abschnitt Rheinfelderstrasse-Riehenring wurde darauf mit 61 gegen 33 Stimmen beschlossen.