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Regierung segnet noch kurz vor den Wahlen zwei Anlaufstellen in Basel ab: “Radikalisierung“ und “Task Force“

Der Regierungsrat hat aufgrund der Herausforderungen durch religiöse Radikalisierung und der dadurch vermehrten Verunsicherung in der Bevölkerung zwei neue Gefässe geschaffen:

Erstens eine Anlaufstelle Radikalisierung für Bezugspersonen, Lehrkräfte und weitere Personen mit konkreten Anliegen und zweitens eine interdepartemental zusammengesetzte Task-Force, welche je nach Lagebeurteilung mit ausserkantonalen staatlichen Stellen ergänzt wird.

Die erste Anlaufstelle ist ab dem 1. November in Betrieb und wird vom bereits bestehenden Team Prävention gegen Gewalt der Kantonspolizei Basel-Stadt betrieben. Sie ist derzeit Anlaufstelle bei Gewalt in Schulen. In dieser Funktion führt es u.a. Interventionen und präventive Aktionen in den Schulen durch. Aufgrund der vorhandenen und gut funktionierenden Strukturen übernimmt das Team zusätzlich zu den bisherigen Aufgaben den Betrieb der Anlaufstelle Radikalisierung. Die Nutzung dieser Struktur innerhalb der Kantonspolizei Basel-Stadt bietet den Vorteil, dass nicht nur Präventions- und Informationsarbeit geleistet wird, sondern auch das Notfallmanagement aus gleicher Hand erfolgt.

Ab 1. November 2016 können sich besorgte Angehörige, Lehrpersonen oder sonstige Bezugspersonen an die Anlaufstelle unter der Telefonnummer 061/201 77 11 wenden. Sie ist von Montag bis Freitag von 08:00 -12:00 und von 13:00 -17:00 in Betrieb. Ausserhalb der angegebenen Zeiten erfolgt eine Alarmierung über die Notfallnummer 117, sofern der Verdacht auf eine strafbare Handlung besteht bzw. wenn Gefahr im Verzug ist.

Neu: Taskforce

Zur Sicherstellung einer effizienten interdepartementalen Koordination wird zudem eine Task-Force eingerichtet. Diese Task-Force behandelt komplexe Fälle und Fragestellungen rund um das Thema Radikalisierung. Sie stellt eine verständliche Kommunikation sowie koordiniertes Handeln sicher und sorgt dafür, dass politischer Handlungsbedarf frühzeitig erkannt wird. Bestehende Beratungs- und Unterstützungsstellen wie der Schulpsychologische Dienst, die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde oder die Ansprechperson für die Schulleitungen zu Fragen bei möglicher Radikalisierung von Jugendlichen, werden in die Vernetzungsarbeit einbezogen.

Die Task-Force setzt sich aus Schlüsselpersonen der Strafverfolgungsbehörden, der Kantonspolizei, des Erziehungsdepartements, des Präsidialdepartements, des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt sowie der interdepartementalen Strategiegruppe Integration (ISI) zusammen. Sie wird durch die Abteilungsleitung der Kantons- und Stadtentwicklung geleitet.

Die so geschaffenen Strukturen sollen den Informationsaustausch erleichtern, ergänzen die Alarmierungs- und Interventionskette und stärken die Präventionsarbeit. Diese interdisziplinäre Aufbauorganisation wird konsequent in den bestehenden Strukturen geschaffen und benötigt keine zusätzlichen Mittel. Beschafft so kostenfrei vielleicht jedoch angeschlagenen Regierungsräten noch die eine oder andere dringend benötigte Stimmen für die am Wochenende anstehenden Wahlen.