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Regierungsrat Conradin Cramer übergibt Baslern einen neuen «Lustgarten»

Heute Nachmittag wird Regierungsrat Conradin Cramer einen der ältesten Botanischen Gärten in Europa am Rheinsprung, bei der alten Universtität der Öffentlichkeit übergeben. Die Basler Bevölkerung darf sich auf einen neuen Pavillion und einen Lustgarten direkt am Rhein freuen.

Der historische Terrassengarten gehört 1589 zu den ersten botanischen Gärten nördlich der Alpen. Über die Jahrhunderte erfuhr er durch verschiedene Nutzer viele Umgestaltungen. Zuletzt war er eine versteckte, verwilderte Brache am Rheinsprung. Als 2005 bekannt wurde, dass der ehemalige Gärtnermeister Karl Schlecht einen Teil seines Vermögens der Stadt vermacht hatte, mit der Auflage es für ein «grünes Basel» einzusetzen, entscheiden sich Stadtgärtnerei und Erbengemeinschaft, mit dem Nachlass den Garten der Alten Universität wiederzubeleben.

Vom Hortus medicus zum neuen Lustgarten

Die bewegte Geschichte des Gartens der Alten Universität beginnt mit Caspar Bauhin, Professor für Anatomie und Botanik und Schüler von Felix Platter. 1589 richtet Bauhin hier den ersten Botanischen Garten der Schweiz ein, der den Medizinstudenten als Hortus Medicus zum Pflanzenstudium und zur Herstellung von Heilmitteln dient. Später erwirbt der Bandfabrikant Hans Franz Sarasin das Grundstück und lässt es in einen Lustgarten mit Pavillon und Springbrunnen umgestalten. Ende des 18. Jahrhunderts übernimmt erneut die Universität den Garten und nutzt seine Terrassen für Ställe, Kleintiergehege, Volièren und Fischbecken des Zoologischen Instituts.

Nach dem Wegzug des Zoologischen Instituts verwildert der Garten und gerät in Vergessenheit. Mit der Sanierung wurde der wertvolle Bestand instand gestellt und der «historische Entwurfsgedanke» zeitgenössisch interpretiert. Die Bepflanzung orientiert sich am ursprünglichen Hortus Medicus.