Viele Arbeit, die sich ausbezahlt hat: Corinne Grüter im ihrem Conceptstore «Set&Sekt».
Viele Arbeit, die sich ausbezahlt hat: Corinne Grüter im ihrem Conceptstore «Set&Sekt».
  • Binci Heeb
  • Aktualisiert am

SET&SEKT: Eine Erfolgsgeschichte wird zehn Jahre alt

Der Concept Store am Rümelinsplatz ist längst kein Geheimtipp mehr: er ist zu einer der begehrtesten Adressen für modebewusste Basler geworden. War Corinne Grüter vor zehn Jahren noch sieben Tage in der Woche im Laden, ist sie heute eine erfolgreiche Basler Mode-Unternehmerin.

Der erste Laden war noch ein simples Provisorium. Die damals 25-Jährige Entlebucherin Corinne Grüter eröffnete das kleine Geschäft 2007 bei der Basler Markthalle – dort, wo heute der «Zooloose Fashion Store» ist. Der ursprüngliche «SET&SEKT» war ein gewagter Schritt für die Jungunternehmerin. Kein Wunder: Nur sechs Monate nach ihrem abgeschlossenen Modedesign-Studium. 

«Ich habe nie gerne genäht. Konzepte entwickeln und das Erstellen von Businessplänen waren mehr meine Sache», sagt Grüter und ergänzt, dass ihre Eltern sie in den ersten zwei Jahren finanziell mitunterstützt haben. Sie sei blindlings ins kalte Wasser gesprungen, umschreibt es die quirlige Unternehmerin, die den Laden zu Beginn während allen sieben Tagen in der Woche führte. Ganz alleine.

Dank eines Chiffre-Inserates fand sie nach etwas mehr als einem Jahr die neuen Räumlichkeiten beim ehemaligen Roxy Records am Rümelinsplatz. In den ersten fünf Monaten teilte sie sich die beiden Stockwerke mit dem Plattengeschäft. Um den Mietzins überhaupt bezahlen zu können, wurde nach dem Ende des Plattenladens während der nächsten fünf Jahre der ersten Stock an ein Coiffeurgeschäft untervermietet. Jetzt, also seit drei Jahren, kann sich die mittlerweile gestandene Unternehmerin die ganzen 300 Quadratmeter leisten. Der erste Stock ist seither der Männermode vorbehalten. 

SET&SEKT: Mode heisst Freude am Leben 

Auf den Namen «SET&SEKT» kam die Gründerin, weil «Set» für Filmsets steht: Die stellen eng begrenzte Räumlichkeiten dar, in denen aber viel passiert. Und «Sekt» spielt auf die Bar an, die sie im ersten Laden in der Markthalle führte. Die Formel bedeutet ganz einfach «Freude am Leben», sagt die Designerin. Ihren Laden nennt sie Conceptstore, weil Boutique etwas veraltet sei, zu sehr an die 70er bis 90er Jahre erinnere. 

Ein Conceptstore hingegen verkaufe nicht nur Mode, sondern auch mal Parfüms, Schmuck oder ausgesuchte Keramiken – ein Lebensgefühl also. Zuviel Krimskrams sei ihr jedoch ein Graus, lieber stellt sie wenige, ausgesuchte Stücke aus. Die Auswahl ist speziell, sehr persönlich und muss Corinne Grüter privat berühren. 

Viele Top-Marken dank Mund-zu-Mund-Werbung 

Von den anfänglich nur in der Modeszene bekannten Marken änderte sich das Sortiment vor neun Jahren mit der Marke «Acne Studios». Das Konzept wurde kommerzieller und damit tragbarer. «Es war ein langsames, aber auch sehr gesundes Wachstum», beschreibt es Grüter. Viele glückliche Kundinnen und Kunden machten den Laden dank Mund-zu-Mund-Werbung bekannt. 

Obwohl sich die Preise der Kleider vornehmlich im mittleren bis hohen Segment bewegen, gibt es durchaus auch bezahlbare Artikel. Ganz neu im Sortiment finden sich T-Shirts und Accessoires der Marke «Comme des Garçons Play», die für unter 100 Franken zu haben sind. Mit Blick auf die jüngere Kundschaft und das kleinere Portemonnaie bietet der Store mit den zwei Mal jährlich stattfindende Super Sales zudem die Möglichkeit für Schnäppchen. 

Neben viel Bekleidung findet man auch ausgewählte Schuhe und Taschen.

Die angebotenen Kleider, Schuhe, Taschen, Schmuck und Accessoires sind ein Mix zwischen Newcomern (Nehera, Dušan), klassischen Marken (Dries van Noten, Marni) und Hipster-Marken (Acne Studio, Our Legacy, Ami) die in Basel exklusiv nur bei «Set&Sekt» erhältlich sind: «Basler wollen nicht nur bekannte Marken, sie sind gerne bereit für Experimente», schwärmt Grüter von ihrer Kundschaft. Hauptsache, die Qualität stimme. 

Verzicht auf online 

Auf einen Online-Shop verzichtet die Unternehmerin. «Ein Online-Shop kommt für mich nicht in Frage, das ist nicht mein Métier», erklärt Grüter ihren Entscheid. Zudem sei sie nach wie vor davon überzeugt, dass ihre Kundschaft nicht auf die Beratung im Laden verzichten möchte. Selber verzichten kann sie hingegen schon lange auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern. Ganz ohne sie arbeitet Grüter aber nicht: Um Buchhaltung und Versicherungen kümmern sich Mutter und Vater jedoch nach wie vor. 

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Am 23. September feiert SET&SEKT zusammen mit den Kundinnen und Kunden das 10-Jahre-Jubiläum am Rümelinsplatz. «In unserem Schaufenster verzichten wir dann ganz auf Kleider und Accessoires», sagt Inhaberin Corinne Grüter. Zu viel will sie aber nicht verraten - auch barfi.ch 

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