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Schänzli-Baustelle: Kanton setzt Pendler aufs Velo

Im Oktober ist fertig: Der Neubau des Schänzlitunnels beginnt. Die Verkehrsbehinderungen bei der Autobahn A18 werden beachtlich. Mit der «provisorischen Verkehrsführung» schickt das Baselbiet seine Bürger aufs Velo. Für Pendlerinnen und Pendler werden Alternativen angeboten mit erweiterten und vergünstigten Park+Rail-Parkplätzen und E-Bikes, die vergünstigt gemietet werden können. Die Massnahmen werden vom Bundesamt für Strassen ASTRA finanziert, die Federführung der Umsetzung liegt beim Kanton Basel-Landschaft. 

In Zwingen und Aesch werden die bestehenden Park+Rail-Anlagen erweitert. Zusätzliche werden die Monats- und Jahreskarten an diesen Standorten befristet zu reduzierten Preisen angeboten. Pendler können so auf den Zug umsteigen und den Baustellenbereich meiden. Im Raum Birseck steht ein attraktives und dichtes Netz an Radwegen zur Verfügung. Viele Pendler-Distanzen sind kurz, so dass sich Velos und E-Bikes als Alternative zum Auto anbieten. Für Personen, die bisher regelmässig mit dem Auto via Schänzlitunnel zur Arbeit gefahren sind und zukünftig gerne ein E-Bike für ihren Arbeitsweg nutzen möchten, werden daher 150 E-Bikes in stark vergünstigter Langzeitmiete angeboten.

E-Bikes und Park and Rail statt Auto

 Zu den so genannten «flankierenden Mobilitätsmassnahmen» gehören darüber hinaus umfassende Informationen. Auf der Projektwebsite www.epschaenzli.ch sind zahlreiche Webcams aufgeschaltet worden, so dass man sich vor der Abfahrt ein Bild der aktuellen Verkehrssituation machen kann. Ausserdem werden zahlreiche Hinweise auf weitere Informationsquellen und alternative Verkehrsangebote zur Verfügung gestellt.

Kanton und ASTRA setzen die Kombination aus Park+Rail- und E-Bike-Förderung erstmals als Begleitmassnahme bei einem Bauprojekt ein. «Wir sind überzeugt, damit einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung vor allem in den Spitzenstunden leisten zu können», sagt Esther Widmer, Sprecherin des ASTRA. «Zugleich möchten wir aus dieser erstmaligen Umsetzung lernen und Erfahrungen sammeln. Wir werden aufmerksam beobachten, wie sich die Nachfrage nach den Angeboten, das Verkehrsaufkommen und der Verkehrsfluss entwickeln. Bei Bedarf können wir dann nachjustieren.»

Tunnel geht zu

Mit dem Erhaltungsprojekt Schänzli nimmt das ASTRA eine grundlegende technische Sanierung der Anlagen sowie die Behebung verschiedener Unfallschwerpunkte im Bereich der Verzweigung Hagnau bis zum Anschluss Muttenz Süd vor. Während den Arbeiten an den Tunneln Schänzli und Hagnau wird der Verkehr ab Oktober 2017 für rund drei Jahre über eine provisorische Verkehrsführung mit einer Umleitungsspur geführt (provisorischer Bypass und Hilfsbrücken). Neben den Mobilitätsmassnahmen ergreift das ASTRA auch in anderen Bereichen Massnahmen, um die Einschränkungen möglichst gering zu halten, so zum Beispiel durch die Ausführung von Arbeiten in der Nacht oder an Wochenenden. Der Kanton seinerseits hat in den letzten Jahren Bauarbeiten auf Kantonsstrassen vorgezogen und abgeschlossen, um zusätzliche Verkehrsbehinderungen zu vermeiden.