Bild: Önder Kartal
Bild: Önder Kartal
  • Alena Lachmann
  • Aktualisiert am

Schreckmimpfeli: Schaurig schöner Grusel aus Basel

Wenn die Uhrenzeiger montagnachts auf 23:04 Uhr stehen, dann sind bei Radiohörern von SRF 1 starke Nerven gefragt. Kenner und Liebhaber wissen, was es geschlagen hat, sobald der altbekannte dumpfe Herzschlag aus den Lautsprechern ertönt. Den Auftakt macht eine tiefe, bedrohliche Stimme: «Das Schreckmümpfeli....». Diesmal jagt uns eine Baslerin einen kalten Schauer über den Rücken.

Mord und Totschlag auch aus Basler Federn

Zum Fundus der grossen «Schreckmümpfeli»-Sammlung haben mittlerweile Dutzende von Autoren aus der ganzen Schweiz beigetragen. Darunter waren auch schon Schwergewichte wie «Franz Hohler» und «Pedro Lenz», um nur zwei Beispiele zu nennen. Natürlich haben auch Baslerinnen und Basler zur gruseligsten Hörspielsammlung der Schweiz beigetragen. So zum Beispiel Sina Ness, welche mit «Caput Mortuum» und «Der Salzsee» gleich zweimal die Urheberin eines Schreckmümpfelis war.

Caput Mortuum von Sina Ness

Gruseln mit Tradition

Am 5. November 1975 ging die erste Ausgabe des Schreckmümpfelis auf Sendung. Lanciert wurde sie von Edith Bussmann, die damit eine schrecklich schöne Einschlafhilfe, ein «Märchen» für Erwachsene, schaffen wollte. Nun, 40 Jahre später, kann man rückblickend sagen: Erfolg hatte sie mit ihrer Idee, ob es jedoch als Einschlafhilfe genutzt wird, ist zumindest fraglich. Schreckmümpfeli-Zeit, das ist die Zeit, wenn alle gebannt zuhören und dem einen oder anderen ein kleiner Schauer über den Rücken läuft. Mittlerweile sind es bereits mehrere Generationen, die sich vor dem Radio gegruselt haben.

Auch heutzutage, wo die Filme stets brutaler werden und Blut in rauen Mengen fliesst, haben die kultigen Kurzgeschichten nichts von ihrer Faszination verloren. Meist sind es nicht die akustischen Effekte, die erschrecken – es sind die Worte und Gespräche. In den meisten Fällen kommen die «Mümpfeli» ohne grosses Geschrei aus. Die Kunst besteht nämlich genau darin, Grusel durch Worte zu erzeugen. Die Geschichten bergen überraschende Wendungen, ironische Einschläge und offenbaren zuweilen rabenschwarze Gedankengänge. Mord und Totschlag in akustischer Form vom Feinsten. Dezent und wirksam werden die Geschichten vertont, wobei eine schaurig schöne Atmosphäre entsteht - jedes Mal von Neuem.

Sind Sie bereit für ein bisschen Grusel? Dann wünschen wir Ihnen viel Vergnügen mit dem Basler «Schreckmümpfeli».

Begleitete Sie das «Schreckmümpfeli» auch schon durch die Nächte? Erzählen Sie uns hier davon.