Symbolbild: ©Keystone
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  • Kenneth Steiner
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Sexuelle Belästigung in der Badi: das Personal in Basel ist sensibilisiert

In Zürcher Clubs gibt es sie bereits seit Februar. In die Berner Schwimmbäder soll sie diesen Sommer kommen. Doch plant auch das Basler Sportamt mit «Luisa» in den Gartenbäder der Stadt?

«Ist Luisa da?» Mit dieser Frage sollen sich Frauen ans Clubpersonal wenden können, wenn sie sich belästigt fühlen. Das Projekt «Luisa» gibt es seit Anfang Februar in elf Zürcher Nachtclubs. Und da bald der Sommer vor der Tür steht und nicht nur Akteure im Nachtleben gegen Belästigung kämpfen, gibt es in Bern konkrete Pläne, das Projekt «Luisa» auch in den Schwimmbädern einzuführen.

Dazu wurden in sämtlichen Stadtberner Badeanlagen gelbe, auffällige Aufkleber angebracht. «Belästigung Nulltoleranz!», ist darauf zu lesen. Dazu die Aufforderung, die Aufsichtspersonen über Belästigungsvorfälle zu informieren. «Für die Basler Gartenbäder ist für diesen Sommer keine spezielle Aktion geplant», gibt Rolf Moser vom Sportamt Basel auf Nachfrage von barfi.ch Auskunft. Das heisst jedoch nicht, dass das Badipersonal nicht auf die Thematik sensibilisiert ist.

Sportamt sensibilisiert Badipersonal

«Jedes Jahr vor dem Start in die neue Gartenbad Saison gibt es den offiziellen «Bädertag». An diesem Tag wird unser Personal speziell auf schwierige Gäste geschult.» Fühlt sich eine Frau also sexuell belästigt, sollte sie sich auch in Basel unbedingt an das Badipersonal wenden. Falls sich ein Verdacht auf Belästigung erhärtet, so rufe das Personal die Polizei und der fehlbare Gast werde aus dem Bad geführt, erklärt Moser. Weitere Konsequenz sind auch ein einjähriges Hausverbot in allen Gartenbädern der Stadt.

Ein solches Verbot ist natürlich sehr schwer durchzusetzen. Dem ist sich auch Rolf Moser bewusst. Betritt ein gerügter Gast trotzdem wieder ein Bad und wird erkannt, «bekommt er eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch». Die Sensibilisierung und die Schulung des Personals geht in Basel über die sexuelle Belästigung hinaus. Sei das ein Kind, das sich bedroht fühlt oder eine Familie, die sich an der zu lauten Musik eines Badegasts stört. «Jeder der sich bedroht oder gestört fühlt, kann sich an das Personal wenden, um eine Lösung der Situation zu finden», so Moser.

Auch ohne die Aktion «Ist Luisa da?» ist das Gartenbadpersonal Basels gut geschult im Umgang mit heiklen Situationen. Der Sommer und mit ihm die Badesaison kann also kommen. Bleibt zu hoffen, dass alle Gäste respektvoll miteinander umgehen und das Personal einen ruhigen Sommer geniessen kann.

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