Im internationalen Slang nennt man sie auch «Elefantenfüsse»: Poller schützen in Weltstädten wie Rom, London und Paris die Parlamentsquartiere und Botschaftsviertel. In Basel beschützen sie die Innerstadt vor dem Autoverkehr. Der Spalenberg galt für ein Jahr dabei als Testfeld, ob die Anlage das Bild dieses Ortes aufwertet, ist allerdings fraglich. Zudem kostet die Anlage am Spalenberg den Steuerzahler rund 136'000 Franken, wovon 40'000 Franken für die Tiefbauarbeiten, 5'000 Franken für die Inbetriebnahme und 131'000 für das Verkehrssystem anfielen.
Brandstiftung
Nun hat sie auch noch gebrannt: Seit vergangenem Samstag ist die Polleranlage nicht mehr in Betrieb. «Die Bediensäule geriet am Samstagabend in Brand», sagt Marc Keller, Leiter Kommunikation des Bau- und Verkehrsdepartements Basel-Stadt. Man gehe von Brandstiftung aus. Zurzeit wird die Bediensäule in der Werkstatt wieder funktionsfähig gemacht, die Reparaturdauer sei noch unbekannt.
Dass die Automobilisten jetzt ungehindert in die Innenstadt fahren können, sei kein ernstes Problem: «Wir nehmen an, dass sich der „Schaden“ in Grenzen hält», schmunzelt Marc Keller, die Innerstadt-Verkehrsregelung gilt ja nach wie vor. Wie teuer der Brandschaden kommen wird, ist noch nicht bekannt. Noch hat die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt nicht über den Vorfall informiert.
Regierung mag Elefantenfüsse
Die Basler Regierung ist von den Elefantenfüssen jedenfalls überzeugt. Nach einem einjährigen Pilotversuch mit der Anlage am Spalenberg, kommunizierte sie im April dieses Jahres, dass nun noch mehr Poller geplant seien. Die künftigen Standorte seien Fischmarkt, Stadthausgasse, Freie Strasse, Rittergasse sowie die Kasernenstrasse im Kleinbasel.
Gefährliche Zwischenfälle
Die Poller sollen die ungehinderte Zufahrt in die Innerstadt verhindern. Unter der Woche dürfen ausserhalb der offiziellen Anlieferungszeiten lediglich Autos mit Zufahrtsbewilligung durchfahren. Der Brand von vergangenem Samstag war übrigens nicht der erste Zwischenfall. So verletzte sich ein Velofahrer schwer, als er über die im Boden versunkenen Poller fuhr, diese aber just in dem Moment auftauchten.
Dies war kein Einzelfall: Anwohner bestätigten gegenüber barfi.ch, dass es regelmässig zu gefährlichen Zwischenfällen gekommen sei. Zudem leiden die Geschäftsbesitzer in der Innenstadt unter der erschwerten Zufahrt.
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