Trend Sperrzone jetzt soll es auch in Basler Bussen eine Sperrzone geben. Bild: BVB/Kantonspolizei BS, Montage Mira Lachmann
Trend Sperrzone jetzt soll es auch in Basler Bussen eine Sperrzone geben. Bild: BVB/Kantonspolizei BS, Montage Mira Lachmann
  • Andy Strässle
  • Aktualisiert am

Sperrzone für Passagiere in Basler Bussen

Was Prostituierten im Kleinbasel hilft, soll nun auch Basler Buspassagieren dienen. Die Basler Verkehrsbetriebe testen eine Sperrzone bei der Türe des Fahrers. Aus Sicherheitsgründen. Busfahrer sollen freiere Sicht nach rechts bekommen.

Klar, im Kleinbasel braucht es eine Sperrzone, damit die Prostituierten wissen, wo sie anschaffen dürfen. Auf den Bahnhofsperrons zeigen behindertengerechte Markierungen, wann die gestressen Pendler den Geleisen zunahe gekommen sind. Vor Bancomaten und an Bank- und Postschaltern ist die «Diskretionslinie» eine Gewohnheit. Aber wozu braucht es in öffentlichen Bussen der Basler Verkehrsbetriebe eine «Sperrzone»?

Facebook-Userin Beate Derksen meint zu wissen, warum es diese Zone braucht: «In Hamburg nicht nötig. Da reicht ein Kopfschütteln und die Fahrgäste wissen genau, was Sache ist. Aber in der Schweiz ist man ja eh schon immer etwas langsamer und gemächlicher.» Aber es ist nicht die Langsamkeit und Gemütlichkeit der Basler, die den Ausschlag für den Test der Verkehrsbetriebe gegeben hat, wie Mediensprecher Benjamin Schmid auf Anfrage von barfi.ch sagt: «Aus Sicherheitsgründen – freie Sicht nach rechts – ist der Aufenthalt auf der Fläche direkt hinter Tür eins während der Fahrt nicht gestattet. Darauf macht das Fahrpersonal Fahrgäste mündlich aufmerksam, sollten diese in diesem Bereich stehen. Die nun bei sechs Bussen testweise aufgeklebten Markierungen weisen unsere Fahrgäste zusätzlich "automatisch" auf diese Fläche hin, auf welcher der Aufenthalt während der Fahrt nicht erlaubt ist.»

Bessere Sicht nach rechts

So weit, so einleuchtend: Freie Sicht nach rechts für den Busfahrer ist eine gute Sache. Aber warum braucht es ausgerechnet jetzt eine Sperrzone, haben denn die Busfahrer bis jetzt nichts gesehen? Nochmals Benjamin Schmid: «Das Fahrpersonal macht Fahrgäste bisher ausschliesslich mündlich darauf aufmerksam, dass der Aufenthalt während der Fahrt in diesem Bereich nicht erlaubt ist.» Auch ein rappelvoller Bus mit dichtem Menschengedränge ändere nichts daran, dass der Aufenthalt im Bereich der ersten Türe nicht gestattet sei. Das sei einfach zu gefährlich.

Auf die Frage, ob das Publikum in den Bussen die Markierung unter seinen Füssen überhaupt wahrnimmt, kommen natürlich die sozialen Medien ins Spiel. Kann sein, man nimmt nicht wahr worauf man eigentlich steht, aber egal, man kann es ja auf Facebook lesen, so berichtet Benjamin Schmid nach den Reaktionen der Fahrgäste gefragt: «Der Post mit der Ankündigung der Einführung dieses Tests löste auf der Facebook-Seite der BVB ein enorm grosses, positives Echo aus und wurde weit über die Schweizer Grenze hinaus wahrgenommen. Sowohl von Fahrgästen, wie auch von Bus-Chauffeusen und –Chauffeuren anderer Verkehrsbetriebe. Auch die Rückmeldungen unserer Bus-Chauffeure und -Chauffeusen, die wir bisher erhalten haben, sind grossmehrheitlich positiv: Dank der Markierung nehmen die Fahrgäste unaufgefordert wahr, dass der Aufenthalt auf dieser Fläche während der Fahrt nicht gestattet ist.»

Tatsächlich findet die Sperrzone Zustimmung, so wünscht sich eine Facebook-Userin prompt noch mehr solche Zonen: «Sehr gut so muss das sein, sollte in allen Städten so sein!» Die Basler Verkehrsbetriebe testen bis Ende April weiter. Wenn die Rückmeldungen gut seien, sagt Benjamin Schmid, würden die Sperrzonen in allen 118 Bussen markiert werden.

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