Auf der San Bernardino Route war es ein Plus von sieben Prozent, wie ASTRA-Sprecher Michael Müller am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte. Er bestätigte damit eine Meldung der SRF-Sendung "Heute Morgen". Das seien im August total 4500 Lastwagen mehr und damit ein spürbarer Anstieg.
Zusätzliche Abgeltungen
Die Bahnsperrung sorgt für Unmut bei den Güterverbänden. Sie sprechen von "riesigen Löchern in den Kassen" wegen der Sperrung.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) beschloss deshalb am Donnerstag, den Operateuren im kombinierten Schienengüterverkehr zusätzliche Abgeltungen auszurichten. Dies federe die negativen Auswirkungen des Streckenunterbruchs ab. Verminderten Umsätzen stünden derzeit höhere Kosten gegenüber.
Ab sofort würden deshalb die abgeltungsberechtigten Mengen auf Ausweichrouten erhöht. Zudem würden Züge und Sendungen, die via Brenner oder andere Alpenübergänge im Ausland umgeleitet werden, abgegolten, schrieb der Bund.
Die Betriebsabgeltung auf den von der Sperre betroffenen alpenquerenden Transporte werde um 300 Franken pro gefahrenen Zug erhöht. Der Bund erwartet, dass die Unternehmen einen bedeutenden Teil der zusätzlichen Mittel zur finanziellen Entlastung an die Eisenbahnverkehrsunternehmen weiter reichen.
Auch mehr Schiffsverkehr
Auch die Rheinschifffahrt spürt die Krise im Bahnverkehr mit Deutschland. In den Containerhäfen Basels werde derzeit rund um die Uhr gearbeitet, hiess es Anfang Monat bei den Schweizerischen Rheinhäfen in Basel.
Die für den gesamten europäischen Bahnverkehr wichtige Nord-Süd-Verbindung ist seit dem 12. August wegen einer Baupanne gesperrt. Damals hatten sich beim Tunnelbau bei Rastatt die Schienen abgesenkt, nachdem Wasser und Erdreich eingedrungen waren.
Seither ist der Bahnverkehr auf dem Streckenabschnitt unterbrochen. Busse bringen Bahnreisende weiter. Laut der Deutschen Bahn soll die Rheintalstrecke ab dem 2. Oktober wieder befahrbar sein.