Verletzungen der Wirbelsäule können zwar akut mit chirurgischen Massnahmen versorgt werden, doch sind anschliessend an die Rehabilitation derzeit keine weiteren Therapien verfügbar. Um diesbezüglich Fortschritte zu erzielen, wurde am Universitätsspital Basel, eine Studie entwickelt, die den Einsatz von neuronalen Stammzellen zur Regeneration des Rückenmarks testen wollte. In der Folge wurde am Zentrum für Paraplegie der Universitätsklinik Balgrist, bei neun Patienten mit Rückenmarkverletzungen im chronischen Stadium neuronale Stammzellen transplantiert. Zusätzlich wurden in Kanada drei weitere Querschnittgelähmte nach der gleichen Methode operiert, so dass schliesslich zwölf Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen werden konnten.
Bei Hälfte der Patientinnen und Patienten leichte Verbesserungen
Die Stammzelltransplantation hatte weder signifikante Nebenwirkungen zur Folge, noch verschlechterte sich der Zustand der Patientinnen und Patienten. Im Gegenteil konnte eine leichte Verbesserung der Situation erreicht werden, wie Co-Studienleiter Guzman erklärt: «Bei der Hälfte der Menschen mit Paraplegie konnte die Sensibilität verbessert werden. So konnten Patienten, die beispielsweise unterhalb der Brust kein Gefühl mehr hatten, nach der Stammzelltransplantation wieder bis zum Bauchnabel oder bis zur Hüfte etwas spüren.» Klinisch gesehen war somit zwar ein biologischer Effekt zu verzeichnen, doch ein motorischer Effekt konnte nicht festgestellt werden.
Grösste Erfolgsaussichten bei Tetraplegie
Die Studie hat ergeben, dass die Transplantation von neuronalen Stammzellen ins Rückenmark technisch machbar ist. Damit kommen die Bemühungen, die Verbindungen ober- und unterhalb von Rückenmarkverletzungen wieder herzustellen, einen wichtigen Schritt weiter.