Über 200 Störche in der Aufzuchtstatio nfür Weissstörche und Fischotter. ©Glaurent / commons.wikimedia.org
Über 200 Störche in der Aufzuchtstatio nfür Weissstörche und Fischotter. ©Glaurent / commons.wikimedia.org
  • Binci Heeb
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Tagesausflüge für Daheimgebliebene in Weindörfer im Elsass: Heute Hunawihr

Zum Abschluss unserer Reihe für Daheimgebliebene stellen wir Ihnen heute das Winzerdorf Hunawihr vor, das ebenfalls in die Kategorie der «schönsten Dörfer Frankreichs» gehört.

  

Zwischen Riquewihr und Ribauvillé am Osthang der Vogesen an der Elsässer Weinstrasse gelegen, finden sich in Hunawihr prachtvolle Winzerhäuser aus der Renaissance. Seine ruhige Lage, abseits von der Hauptverkehrsstrasse, macht das Dorf zu einem ruhigen Erholungsort. Mit etwa 600 Einwohnerinnen und Einwohnern ist das Weindorf um zwei Drittel kleiner als die bisher vorgestellten Destnationen. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges.

Stammesherr Huno und die heilige Huna

Bereits im 7. Jahrhundert war Hunawihr Sitz des fränkischen Stammesherrn Huno. Er soll sich hier in einer ehemaligen gallo-römischen Villa niedergelassen haben. Über seine Frau ranken sich Legenden. Es heisst, dass sie am Brunnen unterhalb der Kirche die Wäsche der Kranken gewaschen haben soll. Im Verlauf des Mittelalters entwickelte sich ihr Grab in der Dorfkirche zu einem wahren Wallfahrtsort. 1520 wurde Huna heiliggesprochen. Wie viele Dörfer des Elsass gehörte auch Hunawihr während des Ersten Weltkrieges als Teil des Reichslandes Elsass-Lothringen zum Deutschen Reich. 

Huna-Brunnen im Vorder- und Kirche St. Jacques le Majeur im Hintergrund. ©Anselrene / fr.wikipedia.org

St. Jacques le Majeur

Die Kirche St. Jacques le Majeur aus dem 15. und 16. Jahrhundert überragt das Dorf. Sie wurde damals als Bergfried, wohin sich die Winzer bei Angriffen flüchteten, genutzt. Die Winzerhäuser mit ihren engen Höfen stammen zum grössten Teil aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. 

Kirche St. Jacques le Majeur aus dem 15./16. Jahrhundert. ©Psu973 / commons.wikimedia.org

Jardin des Papillon

Zu einer der besonderen Attraktionen am östlichen Ortseingang gehört der grosse «Jardin des Papillons» oder Schmetterlingspark. Versprochen werden hier die grössten und schönsten Schmetterlinge der Welt. Besucherinnen und Besucher können sich frei zwischen den vielen Sommervögeln bewegen. Neben exotischen Fröschen, Chamäleons und Eidechsen gibt es auch Heuschrecken, Bienen und Ameisen zu entdecken. Eine Stunde sollte man für den Besuch schon einrechnen.

Zentrale Aufzuchtstation für Weissstörche und Fischotter

Neben den Schmetterlingen gibt es in Hunawihr noch weitere Tiere zu sehen. Seit 1976 befindet sich in der ehemaligen Sumpflandschaft im Centre de Réintroduction des Cigognes et des Loutres die zentrale Aufzuchtstation für Weissstörche und Fischotter. Auf über fünf Hektaren können 200 Störche, Enten, Biberratten und europäische Fischotter besichtigt werden. Der Park dient dem Schutz und der Wiedereinführung lokaler Tierarten in ihre ursprüngliche Umgebung.

Übrigens: Der Rosacker aus Hunawihr, ein Riesling Grand Cru, gehört zu einem der bekanntesten Weinen der Elsässer Weinstrasse.

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