Lange Tradition: Tee Huus bereits seit 1896 am Spalenberg.
Lange Tradition: Tee Huus bereits seit 1896 am Spalenberg.
  • Binci Heeb
  • Aktualisiert am

Teehuus am Spalenberg: schon 83 Jahre vor McDonalds in Basel

Zugegeben: Der Tee kommt ursprünglich aus China. Schriftrollen beweisen, dass es dort bereits 221 vor Christus eine Teesteuer gab. Das Teehaus am Spalenberg 10 zahlte seinen ersten Obolus an die Vögte anno 1896, doch das ist genügend Zeit um sich stolz als das älteste Teehaus der Schweiz nennen zu dürfen. Und das bereits seit Generationen.

Vor 121 Jahren wurde dieses mittlerweile längst grösste Teehaus unseres Landes von den Grosseltern Bisang gleichzeitig in Basel und London gegründet. Mit der Marke London Tea bürgen Bisangs, mittlerweile sind die dritte und vierte Generation am Ruder, für Teekultur auf höchstem Niveau. Über 360 Teesorten, ob lose oder in Beuteln finden sich im Sortiment. Und um mit einem Irrtum aufzuräumen: Der Inhalt der Pyramidenbeutel besteht aus losem Tee, weshalb die Qualität die gleiche ist, wie bei den losen Teeblättern. Natürlich gibt es im Sortiment auch die etwas günstigeren Teebüteli aus sogenanntem Feinschnitt. Aber selbst diese Qualität ist wesentlich besser als die handelsüblichen Beutel aus den Grossmärkten.

Teesiebli anstelle von Engeln und Sternen: Ein Adventskranz der etwas anderen Art.

 

Geschäftsführer Matthias Bisang ist Teetester aus Leidenschaft, die vierte Generation steht mit Sohn Noël bereits in der Ausbildung zum Teetester. Weltweit sucht und kauft er den exklusivsten Gartentee und kreiert aus einem Teil daraus auch eigene, neue Sorten. Anzutreffen ist der Master of Tea meist am Hauptsitz der Tee-Manufaktur in Münchenstein. Hier werden alle Mischungen täglich frisch zusammengeführt und umgehend in spezielle Aromaschutzpackungen abgefüllt. Gattin Viviane wiederum arbeitet im Laden in der Basler Altstadt. Wer denkt vor der Türe am Spalenberg 10 schon daran, dass sich dahinter das grösste und exklusivste Tee-Fachgeschäft der ganzen Schweiz befindet? Mit 120 Quadratmetern und insgesamt zwanzig Mitarbeitern. Hier beschränkt sich das Angebot auch nicht nur auf Tee, sondern auch alles, was mit dem Aufgussgetränk zu tun hat: von der Kanne bis zum Kandiszucker.

Belebt in den Morgen

Das Jahrtausende alte Genussmittel hat viele Aufgaben. Ob Schwarz- oder Grüntee, morgens soll er vor allem eines tun, nämlich beleben. Dazu empfiehlt Viviane Bisang die starken Assam-Blätter - der Schwarztee stammt aus dem Nordosten Indiens - oder einen japanischen Sencha. Da der Assam für ungeübte Teetrinker etwas gar stark sein könnte, drängt sich zunächst ein etwas feinerer Darjeeling auf. «Bei der Zubereitung kommt es sehr auf den Tee an» erklärt Viviane Bisang. Grüner Tee sollte je nach Mischung mit 60 bis 80 Grad warmem Wasser übergossen werden. Es gibt aber auch solche, meist chinesische, Mischungen, die kochendes Wasser vertragen. Dasselbe gilt für Schwarztee.

Besondere Weihnachtsmischungen

Modische Teemischungen wie Fondue-Tee, Ski-Tee, Swiss Chalet-Tee oder Swiss Mountain Tea - schliesslich befindet man sich am Mount Spale - sind das ganze Jahr hindurch erhältlich. Darin enthalten sind unter anderem Zimt, Nägeli und Kardamon. Mehr wird nicht verraten. Doch nur eine Teemischung wird lediglich von Mitte Oktober bis Ende Dezember verkauft: Der Christmas-Tea. Eine Schwarztee-Grüntee-Mischung mit Zuckersternen und Silberzuckerkügeli. Zusammen mit dem Räpplitee, in welchem die Räppli ebenfalls aus Zucker sind, gehören beide zu den einzigen im Sortiment, die gesüsst sind. 

Fondue, Swiss Mountain, Ski und Swiss Chalet: Ein Tee für jede Gelegenheit.

Das Wichtigste bei der Teezubereitung verrät Viviane Bisang erst kurz zum Schluss: «Der Tee, ob lose oder im Beutel, muss immer übergossen werden, nicht umgekehrt», sagt es und eilt davon, um die nächste Kundin zu bedienen.

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Weitere Teeläden in der Basler Innenstadt:

Danny's Tee am Münsterberg 10.

Danny’s Tee am Münsterberg 10, Basel. Seit 1996 betreibt Daniel Heiniger seinen Teeladen und aromatisiert seine Tees selber. Hier werden kleine Mengen produziert. Der Renner: Earl Grey. Danny’s Lieblingstee: Assam.

Teeodor von Catherine Wüst-Rudin am Andreasplatz 17.

TEEODOR - Das Teefachgeschäft am Andreasplatz 17, Basel. Professionelle Teedegustation und Teegenuss nach Bräuchen aus aller Welt nebst auserlesenem Teegeschirr und stilvollem Zubehör.

Teehandel am Leonhardsberg 6.

Teehandel von Maja Preiswerk am Leonhardsberg 6, Basel. Klein aber fein.

 

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