Bilder: © Zoo Basel
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Training für die Elefanten im Zoo Basel

Jeden Tag üben die Elefanten im Zoo Basel für den medizinischen Ernstfall. Mittlerweile ist die Rüsselspülung zur Routine geworden und wenn nötig, lassen sie sich entspannt eine Spritze verabreichen. 

Einmal täglich rufen die Tierpfleger im Zoo Basel die Elefanten zum Training. Sofort kommen Maya (24), Rosy (23), Heri (42) oder Jack 25) angetrabt. Sie scheinen sich auf das Training zu freuen. Für die Tierärzte ist es eine wertvolle Unterstützung bei der Gesundheitsüberwachung. Seit der Eröffnung der Elefantenanlage „Tembea“ haben die Tierpfleger mit den Elefanten fleissig geübt. Jetzt können die Tierärzte bereits kleinere Untersuchungen, beispielsweise eine Blutentnahme, durchführen und die Elefanten lassen sich freiwillig eine Spritze verabreichen, ohne dass eine Narkose nötig ist. Die Tierpfleger kontrollieren beim regelmässigen Training die Zähne der Elefanten, pflegen die Füsse und führen eine Rüsselspülung durch.

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Einmal schnäuzen bitte

Noch haben nicht alle Elefanten den gleichen Trainingstand. Die Musterschülerin ist Rosy. Aber auch für Heri ist eine Rüsselspülung kein Problem. Routiniert hält Heri den Rüssel hin, lässt sich die sterile Kochsalzlösung in den Rüssel giessen und hebt den Rüssel hoch.  Dann senkt sie den Rüssel wieder und pustet auf das Kommando „Blow“ die ganze Flüssigkeit, inklusive einer Portion Nasensekret, in eine Plastiktüte. Davon nimmt der Tierpfleger Proben, die im Labor auf mögliche Erreger untersucht werden. Eine Sonderbehandlung gibt es für den Bullen Jack. Statt mit Kochsalzlösung wird seine Probe mit sogenanntem autoklaviertem (= sterilem) Wasser genommen. Aus unerfindlichen Gründen schmeckt ihm salziges Wasser so gut, dass es statt in der Tüte regelmässig in seinem Rachen landet.

Elefanten machen freiwillig mit

Mit der Eröffnung der Elefantenanlage Tembea 2017 hat der Zoo Basel die Elefantenhaltung auf den sogenannten geschützten Kontakt umgestellt. Dazu gehört das tägliche „Training mit positiver Verstärkung“. Mensch und Tier sind während des Trainings stets durch eine Barriere getrennt. Dies nennt sich „geschützter Kontakt“. Im täglichen Training werden medizinische Manipulationen simuliert, damit diese im Ernstfall in entspannter Atmosphäre durchgeführt werden können. Die Methode funktioniert nur, wenn die Tiere freiwillig mitmachen. Den Elefanten im Zoo Basel macht es sichtlich Spass. Das gilt auch für das Zoopublikum, denn das Elefantenhaus ist so konzipiert, dass Besucherinnen und Besucher dem Training im Haus zusehen können. Feste Trainingszeiten gibt es nicht. Das Training findet aber meistens am späteren Morgen statt.