• Nathan Leuenberger / barfi
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Trotz viel Brimborium: «Basler Weihnachten» hört im Kleinbasel einfach auf

Freie Strasse hui, Kleinbasel pfui: die Weihnachtsbeleuchtung auf der anderen Seite des Rheins lässt zu Wünschen übrig. Und das, obwohl sich die Kleinbasler dafür einsetzen, dass ihr Stadtteil nicht dunkel bleibt.

Da kann man sich auf dem nebligen Claraplatz  am Abend lange die Augen reiben. Es wird nicht besser. In keiner Richtung: Keine Weihnachtsbeleuchtung in Richtung Messe. Der Blick Richtung Mittlere Brücke: Ein kleines Leuchten aus dem Grossbasel. In Richtung Kaserne sieht man mit etwas Glück den Weihnachtsbaum der Migros. Seit Donnerstagabend erstrahlt die Grossbasler Innenstadt im wunderschönen Weihnachtsglanz. Die Freie Strasse ist von oben bis unten erleuchtet und der Barfüsserplatz beheimatet den zauberhaften Weihnachtsmarkt. Nach einem kurzen Spaziergang über die Mittlere Brücke ins Glaibasel folgt dann die Enttäuschung, die einen die Augen reiben lässt: Da ist die Weihnachtsstadt einfach zu Ende. Seit Jahren versuchen die Kleinbasler eine Weihnachtsbeleuchtung auf die Beine zu stellen, bisher allerdings ohne Erfolg. «Früher gab es mal die Bemühung, eine grosse Beleuchtung aufzuhängen», sagt der IG Kleinbasel-Präsident André Auderset. «Wo diese Beleuchtung geblieben ist, weiss niemand. Vielleicht vergammelt sie irgendwo in einem Keller.»

Leuchtende Baslerstäbe für 1'600 Franken

Darum musste eine andere Lösung her: Diese wurde in Form von leuchtenden Baslerstäben gefunden, welche an die Hausfassaden montiert werden können. Ein Gesamtkonzept gibt es dafür jedoch noch immer nicht. Immerhin können Laden- und Hausbesitzer selber entscheiden, ob sie sich am Weihnachtszauber beteiligen wollen. Ganz so schlecht kommt die Idee nicht an: Inzwischen erleuchten 92 Bischofsstäbe die Kleinbasler Gassen und Strassen. Es dürften aber auch gerne mehr sein, wenn es nach den Verantwortlichen geht. «Es ist halt wie bei vielem: Alle finden es schön, aber keiner will sich beteiligen, sobald es etwas kostet», sagt der «Stabverantwortliche» Daniel Hunziker. Insgesamt wurden diese Saison sieben neue Objekte für jeweils 1’600 Franken verkauft. Neu würde auch die Kantonalbank in der Greifengasse und das Hotel Wettstein mitmachen. Ein wichtiger Teil des Kleinbasler Zentrums bleibt weiterhin dunkel: die Clarastrasse.

Gesamtbild stimmt nicht

«In der Clarastrasse fühlt sich niemand wirklich verantwortlich bei der Weihnachtsbeleuchtung mitzumachen. Klar, es gibt ein paar kleine Unternehmen, die einen Stab aufhängen, aber das Gesamtbild stimmt dort nicht», erklärt Hunziker. Das Problem seien vor allem Grosskonzerne, welche im Kleinbasel ein Standbein haben: «Die finden, dass die Stadt Basel etwas machen soll.» Die Manor etwa hätte eigentlich zwölf Stäbe bei sich, hängt diese nun aber nicht mehr auf. «Die Warenhäuser der Manor haben eine gesamtschweizerische Beleuchtung, die überall gleich ist.»

Ein Konzept scheint es jedoch nicht zu geben. Die Basler Weihnacht hört im Kleinbasel tatsächlich auf. So bleibt die Weihnachtsbeleuchtung im «minderen Basel» bei der IG Kleinbasel hängen. Und da ist es wie bei der IG Gundeli, so richtig drum kümmern will sich bei den Gewerbevereinen niemand. Ihnen ist der Aufwand schlicht zu gross. Auderset sagt dazu zwar, die Baslerstäbe seien keine optimale Lösung, aber immerhin etwas. «Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben, in Zukunft den Verkauf der Baslerstäbe  auch zu fördern.» Baslerstäbe hin oder her: Mehr Weihnachtsbeleuchtung wird es im Kleinbasel dieses Jahr nicht geben.