Bild: Unispital Basel
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Unispital: Unerfüllte Kinderwünsche sollen an einem neuen Standort wahr werden

Die Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie der Frauenklinik am Universitätsspital Basel bezieht einen neuen Standort. Die  Räumlichkeiten an der Vogesenstrasse 134 sollen wesentlich mehr Diskretion für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch bieten. Die Voraussetzungen, den Kinderwunsch zu erfüllen, verbessern sich auch dank des neuen Fortpflanzungsmedizingesetzes beträchtlich. 

«Dass unser Team nun in Basel einen neuen Standort eröffnen darf, macht mich stolz. Das hätte ich mir nicht erträumen lassen», sagt Prof. Christian De Geyter, Chefarzt Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie (RME) der Frauenklinik am Universitätsspital Basel (USB). Bisher war das Team im Klinikum 1 an der Spitalstrasse 21 tätig, nun werden die Dienstleistungen an der Vogesenstrasse 134 angeboten. Mit dem Auszug der RME werden auf dem USB-Areal Räumlichkeiten frei, die jetzt wieder von anderen Einheiten der Frauenklinik bezogen werden können. Diese waren wegen Platzmangel temporär ausserhalb des Klinikums 1 untergebracht.

Am neuen Standort stellt die RME ein noch umfassenderes, multidisziplinäres Angebot für Frauen und Männer bereit. Das Angebot beinhaltet unter anderem die Abklärung der Ursachen von ungewollter Kinderlosigkeit (Unfruchtbarkeit und Zeugungsunfähigkeit), künstliche Befruchtung, gynäkologische Endokrinologie, operative Behandlungen sowie das Einfrieren von Eizellen, Spermien und Gewebeproben. Diese Dienstleistungen werden auf 1‘600 m2 erbracht, womit die Fläche gegenüber früher mehr als verdoppelt wurde. Neu stehen auch doppelt so viele Behandlungszimmer und viermal so viele Zimmer für pflegerische Dienste zur Verfügung.

Wesentlich mehr Diskretion für Paare

Ausserdem wurde das Labor vergrössert und die Laborausstattung modernisiert. In den partikelfreien Räumen werden alle Proben kontinuierlich überwacht. Die Umbauarbeiten im Erdgeschoss der Vogesenstrasse 134 begannen im September 2016 und konnten termingerecht im Dezember 2017 beendet werden. Die Kosten für den Umbau betrugen rund 10 Millionen Franken. Mit der Inbetriebnahme geht für das Team von Chefarzt De Geyter eine anstrengende Zeit zu Ende: «Das Bauprojekt war sehr herausfordernd. Es war das bislang komplizierteste Projekt, das ich erlebt habe. Jetzt freuen wir uns sehr auf den Neustart.»

Das Team der RME hat 2016 rund 700 künstliche Befruchtungen durchgeführt, die meisten mit dem Verfahren der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion, aber auch via In-vitro-Fertilisation und intrauterine Insemination. Die Lebendgeburtenrate betrug rund 33 Prozent pro Behandlungsversuch. Mit der moderneren Infrastruktur, der engen Zusammenarbeit mit den Disziplinen Urologie, Onkologie, Schwangerschaftsmedizin und medizinische Genetik sowie dank dem revidierten Fortpflanzungsmedizingesetz verbessern sich die Chancen, Kinderwünsche zu erfüllen, beträchtlich – und dies erst noch bei einer gleichzeitig geringeren Komplikationsrate.