Foto: barfi/cs/sm
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  • Binci Heeb / Christine Staehelin
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Unsere Hotelzimmer sind an der Fasnacht ausgebucht: Mit einheimischen Baslern

Die beiden Traditionshotels in der Basler Innenstadt, das «Hotel Basel» und das «Grand Hotel Les Trois Rois», sind während der Fasnacht beliebte Adressen für die Bebbi. Doch nicht etwa nur ihre Restaurants, auch alle Zimmer. Die drey scheenschte Dääg, eine besondere Zeit mit einzigartigen Gästen. 

«Kein Zimmer frei!» Während der Basler Fasnacht herrscht in den Basler Hotels Hochbetrieb. Doch es ist kein Geheimnis: Bebbi sind während der Fasnacht eigentlich am liebsten unter ihresgleichen. Die meisten Hotelgäste sind während dieser Zeit - Weltkultur Erbe hin oder her - nicht aus fernen Ländern in unsere kleine Stadt gereist, sondern aus Basel selber und der nahe gelegenen Agglomeration. «Ich wohne jedes Jahr drei Tage lang im Hotel Basel», sagt Melitta (Name der Red. bekannt). Sie stammt aus einer Basler Familie, wohnt jedoch im Baselbiet. Während im Stadtzentrum Fasnachtsmärsche ertönen, Laternen gezogen, oder getragen werden und Räppli fliegen, gibt es für sie nichts Schöneres, als mittendrin zu sein und sich keine Gedanken um den Heimweg machen zu müssen. Für viele aktive Fasnächtler der Region ist ein Hotelzimmer ebenfalls unabdinglich: Eine Stätte mitten im fröhlichen Treiben zu haben, wo man sich einmal zwischendurch für eine Stunde ins Bett legen, oder auch nur das Kostüm wechseln kann.

Hotelgast und Fasnächtler 

Unmittelbar beim «Bermuda-Dreieck», an idealer Lage, steht das Hotel Basel. Seit seiner Eröffnung 1975 ist es die Topadresse während der Fasnacht. Aber nicht nur aus kulinarischer Sicht, sind doch die Brasserie oder der Sperber – während dem Morge- bis und mit Ändstraich – rund um die Uhr bedient und rege besucht. Gefragt und ausgebucht sind auch die Zimmer. Siebzig Prozent der Hotelgäste sind aktive Fasnächtler aus Basel und Umgebung. «Die meisten checken bereits am Sonntag ein und bleiben bis Mittwoch oder Donnerstag», sagt Sibylle Wagner, Chef Reception, die bereits ihre vierzehnte Fasnacht im Hotel Basel verbringt. Ein spezielles Jubiläum kann diese Fasnacht sogar ihre Direktorin Esther Bruehwiler feiern: barfi.ch gratuliert an dieser Stelle zum 25.

Im Hotel Basel herrscht schon Fasnachtsstimmung © barfi.ch 

Geschäftsreise nach Basel 

Die restlichen Hotelgäste sind Touristen, die eigens für die Fasnacht anreisen, der überwiegende Teil davon Stammgäste. Nur ein Besucher aus den USA wird sich rein geschäftlich in den Räumen am Spalenberg aufhalten. Er wurde über den baselstädtischen Ausnahmezustand informiert, was den Stammgast jedoch nicht davon halten wird, trotzdem im Hotel Basel abzusteigen. Zum allerersten Mal ist das Hotel nicht ausgebucht. Ein einziges Zimmer wurde bisher bewusst nicht vermietet. Für Kurzentschlossene die das frisch erkorene Weltkulturerbe vom Sonntag bis Donnerstag einmal hautnah mitzuerleben möchten.

Seit ewig und einem Tag: Fasnächtler im«Trois Waggis» 

Die verbleibenden Stunden bis zum Morgestraich sind angezählt, Wetterprognosen für kommende Woche mit Argusaugen beobachtet. Ein klares Zeichen, dass die Fasnacht unmittelbar bevorsteht: Aus dem Traditionshotel an bester Lage «Les Trois Rois» wurde das Hotel «Drey Waggis». Zusammen mit Hotel Basel ist es eine der zwei beliebtesten Gast-Adressen während der Fasnacht. Allerdings schon um Dekaden länger. Auch dieses Haus ist wie jedes Jahr während der Fasnacht ausgebucht. Ein Informationsblatt rund um die Basler Fasnacht gibt es auf dem Nachttischlein neben dem Bett wie bei der Konkurrenz im «Hotel Basel» nicht. «Unser Concièrge-Team stellt den Gästen ein "Insider"-Fasnachtsprogramm nach individuellen Bedürfnissen zu», erklärt Marketing- und Kommunikationschefin Caroline Jenny barfi.ch. Der Grossteil seien aktive Fasnächtler und da erübrige sich dies.  

Im «Drey Waggis» ist von den drey scheenschte Dääg noch nichts zu sehen © barfi.ch

«Lichter löschen!» Dafür sind Gäste verantwortlich 

Im Hotel Basel setzt man auf einen Willkommensbrief, der über die speziellen «Verhaltensregeln während der Fasnacht» informiert. Ein wichtiger Punkt davon: Das Lichterlöschen am Moorgestraich. Die Gäste sind dafür selber verantwortlich. Sie werden gehalten von 3.50 und 07.00 Uhr keine einzige Lampe einzuschalten. Und wenn ab 02.30 Uhr morgens in der Brasserie Gipfeli und Kaffe serviert werden, sind die Fenster dort und in der Lobby bereits mit schwarzer Folie zugeklebt. Damit kein Licht nach draussen dringt. Das gehört am Morgestraich den farbenprächtigen Lampen und Kopfladärnli. Nicht aber Gästen oder Handy-Blitzen!

Der Brief an die Hotelgäste © barfi.ch

Fasnachtsschalter und Kerzenlicht 

Das «Les Trois Rois» - pardon, «Drey Waggis» - verfügt jedoch über einen eigens eingerichteten Fasnachtsschalter. «Wenn dieser Schalter am Montag um 03.45 Uhr umgelegt wird, können die Hotelgäste kein Licht mehr einschalten und die Aussenbeleuchtung ist ebenfalls deaktiviert», so Caroline Jenny. Für alle, die in der Nacht aufstehen und sich für den Morgestraich vorbereiten, gibt es Taschenlampen und im Badezimmer sogar eine Fasnachtsbeleuchtung: Ein feines Licht, unter dem Waschbecken. Ausserhalb des Bads entsteht mit Kerzen und Taschenlampen die ganz besondere Vorfasnachtsstimmung. Traditionell und märchenhaft. An einem Ort spürt man davon jedoch nichts: Im ersten Untergeschoss leuchtet das Licht hell, die Fenster werden abgeklebt. Dort arbeitet die Lingerie wie immer. 

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