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  • Kenneth Steiner
  • Aktualisiert am

Vor den Ferien rufen die Impfungen

Ausgerechnet die schönsten Monate in der Region sind für viele Basler Reisezeit. Doch eine Trip in die Ferne birgt Risiken für die Gesundheit. Besonders die Tropen beherbergen gefährliche Erreger. Impfungen sind nötig, aber brauchen Vorlaufzeit.

    

Basler und Baslerinnen leiden an Reisefieber: Während den Sommerferien zieht es viele von ihnen oft in noch wärmere, südliche Gegenden. Doch gerade tropische und subtropische Länder gelten in punkto Krankheiten als Gefahrenherde.

Damit man die Ferien fernab von zu Hause auch geniessen kann, sollte man sich mit Impfungen gegen böse Überraschungen wappnen. Das war schon immer so, wurde aber in jüngster Vergangenheit immer mehr vernachlässigt. Ehrlich: Wo liegt derzeit Ihr gelbes Impfbüchlein? Doch vor der Abreise wird empfohlen genau dieses Büchlein beim Hausarzt überprüfen zu lassen. So stellen Sie sicher, dass Impfungen noch gültig sind oder dringend nachgeholt oder aufgefrischt werden müssen. Vor Ort lässt sich das Infektionsrisiko durch einfache Vorsichtsmassnahmen im Reiseland vermindern. Auch wenn man sie auswendig und nicht mehr hören kann, sie sind selbst im Luxushotel nötig: Hände regelmässig waschen, Mineralwasser nur aus versiegelten Flaschen trinken, Eiswürfel ganz weglassen, ausschliesslich gekochte Speise und Schalenfrüchte essen und Finger weg von jeder Art Salat.

Wichtig ist zudem, dass man sich vor der Abreise genau über das Reiseland und die dortige Gesundheitsvorsorge informiert. Hinweise dazu finden sich auf Internetseiten wie www.safetravel.ch oder bei der Impf- und Reiseberatung des weltberühmten Tropeninstituts in Basel.

Kein Problem? Leider doch: Sie sollten mindestens sechs bis acht Wochen vor der Reise ein Beratungsgespräch vereinbaren, da gewisse Impfungen mehrere Impfdosen benötigen.

Welche Impfungen sind heute noch immer nötig?

Egal zu welcher Destination es geht, die Basisimpfungen wie Masern, Mumps, Röteln, Windpocken oder Hepatitis B welche in der Schweiz üblich sind, sollten vor dem Reiseantritt den aktuellen Empfehlungen entsprechen und sonst nachgeholt werden.

Ob dazu noch weitere Impfungen nötig sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Denn ob man zu einem Städtetrip nach Barcelona oder zu einer Expedition ins Amazonasgebiet aufbricht, macht einen sehr grossen Unterschied. Auch die Aufenthaltsdauer sowie der Reisestil müssen in die Planungen miteinbezogen werden. Denn bei einer Trekkingreise durch den Vietnam ist mehr Vorsicht geboten als beim Städtetrip in den Vatikan.

Für alle Reisenden in die Amazonasregionen, nach Zentralamerika und in Gebiete südlich der Sahara wird die Gelbfieberimpfung empfohlen. Hepatitis-A-Impfung bei Reisen in Risikoländer, wie beispielsweise Mittel- und Südamerika, Afrika, Osteuropa oder Asien sind ein Muss. Das Hepatitis-A-Virus, das u.a. die lebensgefährliche Leberentzündung verursacht, kommt zwar weltweit vor, doch am häufigsten an Orten, wo die sanitären Bedingungen schlecht und die Trinkwasserkontrollen mangelhaft sind. Zudem kann man sich durch verschmutztes Trinkwasser oder verseuchte Lebensmittel leicht mit Typhus anstecken.

Gegen eine Krankheit, die in vielen tropischen und subtropischen Ländern verbreitet ist, gibt es noch immer keine Impfung, Malaria. Deshalb ist die Einnahme von Malariamedikamenten in Hochrisikogebieten unerlässlich. Je nach Medikament muss die Einnahme über einen festen Zeitraum erfolgen, da sonst die Wirksamkeit nicht gewährleistet ist. Unangenehme Nebenerscheinungen, wie zum Beispiel Durchfall, sind schon fast die Regel, aber nicht wirklich gefährlich.

Doch nicht nur bei Reisen in Ländern fernab von Europa machen Impfugen Sinn. In der Türkei, Kroatien und Albanien ist Hepatitis A ebenfalls weit verbreitet. Und wer in der Schweiz bleibt oder etwa in die waldreichen Gebiete Mittel­europas fährt, sollte sich heutzutage vor FSME ­schützen. Denn Zecken übertragen den Erreger, der Hirnhaut­entzündung verursacht. Die WM dauert noch einige Tage, Wimbledon auch. Wer auf Nummer sicher gehen will, macht Fernseher inklusive Ventilator an... und bleibt zuhause. Ausserdem bringt Netflix die schönsten Destinationen der Welt an Ihr Sofa. Malariatabletten braucht es dort keine. Und falls der DünnpfiffsSicht trotzdem einstellt, ist der Gang zur Toilette ein kurzer.

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