Den Nachmittag des 8. Augustes 2007 wird niemand, der ihn in unserer Region erlebt hat, je vergessen. Innert 15 Stunden öffnete der Himmel seine Pforten für eine Niederschlagsmenge, wie sie normalerweise innerhalb eines gesamten Monats gemessen wird. An einem einzigen Tag fielen 50 bis 100 Liter Wasser pro Quadratmeter. Die enorme Masse führte dazu, dass sich Rhein, Birs, Birsig und viele weitere Flüsse, ja selbst scheinbar harmlose Bäche innert kürzester Zeit in reissende Ströme verwandelten. Um 22.30 Uhr stand das gesamte Feuerwehr-Corps der Kantone im Einsatz. Schon kurz nachdem die Flüsse über die Ufer getreten waren, gingen 800 Notrufe bei der Zentrale ein. Insgesamt kam es zu Schäden in der Höhe von 116.7 Millionen Franken, wie ein eigens eingesetzter Krisenstab in seinem Bericht bekannt gab.
Eine Frage von Zentimetern
Die Basler hatten Glück im Unglück, nur wenige Zentimeter mehr, und der Rhein wäre auf der Kleinbasler Seite über die Ufer getreten. Das zeigen die beeindruckenden Aufnahmen von damaligen Augenzeugen. Das Wasser kam so überraschend, dass sogar die Fähren noch auf dem Rhein waren und nicht in Sicherheit gebracht werden konnten, wie das Video zeigt. In Basel ertönten die Sirenen, da die Angst bestand, es komme zu einem Wehrbruch am Oberlauf der Birs. Bis heute übrigens das letzte Mal, dass die Sirenen ausser zur Probe im Einsatz waren.
Die Region hat es schwer getroffen
Besonders hart getroffen hat es die Bewohner in Laufen. Die hochgehende Birs überschwemmte die gesamte Altstadt. 18 Millionen Liter Wasser mussten von der Feuerwehr aus dem Städtchen abgepumpt werden. Die Aufarbeitung des Jahrhundertereignisses brachte gravierende Schwachstellen im Hochwasserschutz im Laufental zutage. Ein sofort erarbeitetes Massnahmenkonzept soll solche Fluten in Zukunft von Laufen fernhalten. Bleibt zu hoffen, dass es sich nie beweisen muss.
Bilder aus Laufen
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