Wie am Mittelmeer, einfach am Rhein: Der Basler liebt seinen «Bach» einfach. Bilder A. Schwald und J. Egli
Wie am Mittelmeer, einfach am Rhein: Der Basler liebt seinen «Bach» einfach. Bilder A. Schwald und J. Egli
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Badi voll, Mittlere Brücke überlebt: Was war das für ein erfolgreicher Basler Sommer

Der Sommer 2017 war für Basel einer der prächtigsten überhaupt. Und erfolgreich war er auch: Die Badis verzeichneten trotz geschlossenem Allgemeinbad Eglisee viele Besucher, die Summer-Kunschti war vom Zuspruch überrascht und die Baustelle auf der Mittleren Brücke haben wir auch überstanden. Aber warum sollte das schon vorbei sein? Eben.

Irgendwie ist er schon vorbei und irgendwie eben doch auch nicht. Der Basler Sommer 2017 war von einer Pracht, wie man sie gar nicht loslassen will. Trotz trüber Septembertage stirbt die Hoffnung zuletzt, dass er sich noch einmal aufbäumt, dieser sonnendurchflutete, düppig heisse Sommer, der uns beglückte.

Badehose, Pommes und volle Becken

Die Freibäder von Basel verzeichneten gute Zahlen. Obwohl die Schlussabrechnung erst in ein paar Wochen vorliegt, wenn das Schwimmbad St. Jakob auch geschlossen haben wird, bestätigt das Sportamt: Die Eintritte waren mehr als zufriedenstellend. Obwohl das Allgemeinbad im Eglisee wegen Umbaus geschlossen war – nur das Frauenbad hatte geöffnet –, fanden die Basler Planscherinnen und Planscher in die Anlagen. Beim Kanton geht man derzeit davon aus, dass sich die Zahlen im Rahmen des Vorjahres bewegen dürften.

Summer-Kunschti mit über 30'000 Besuchern

Vom Dauersonnenschein und dem eigenen Erfolg überrascht waren die Betreiber der Summer-Kunschti auf der Kunsteisbahn Margarethen. Dort organisierte das Sportamt mit den Robi-Spiel-Aktionen ein aufwändiges Sommerprogramm mit Hüpfburg und Sportanlagen. Wie Rahel Röthlisberger von der Robi-Spiel-Aktion sagt, seien rund 32'500 Besucherinnen und Besucher verzeichnet worden. Ob das Projekt nächstes Jahr noch einmal stattfindet, wird das Sportamt zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben. Angesichts des Publikumserfolgs wäre jedenfalls eine Fortsetzung angebracht.

Der Mensch liebt halt sein mediterranes Rheinbord

Die Saison hätte für die Buvetten-Betreiber schöner kaum sein können. Sonnentage ohne Ende, warmer und sauberer Rhein, Menschen, so weit das Auge reicht. Der Sommer lief wirtschaftlich so gut, dass sich mittlerweile der Basler Wirteverband kritisch zu Wort gemeldet hat. Gegenüber Radio SRF postulierte dessen Sprecher Maurus Ebneter, dass die Buvetten den klassischen Beizen Konkurrenz machen würden. Die sommerliche Verlagerung von der Innenstadt ans Rheinbord hat an Attraktivität gewonnen – und wird es auch weiterhin, denn ab kommenden Jahr gibt es noch mehr Buvetten, unter anderem auf dem Hafenkran, den Novartis der Stadt vermacht hat.

Volle Feten – und ein verschiffter 1. August

Eines vorweg: Der Holzpark im Hafenareal war der Magnet für eine Tausendschaft von Publikum. In den grandiosen Genuss des Sommers kam auch Tino Krattigers «Im Fluss», die Konzertreihe auf dem Floss am Kleinbasler Ufer. Und obwohl das Basel Tattoo auf dem Kasernenareal keinen neuen Verkaufsrekord aufstellen konnte, zeigte sich dessen Macher Erik Julliard zufrieden. Die Bundesfeier am Rhein war derweil gestossen voll – und so mancher Besucher auch –, die Polizei riegelte das Fest zum ersten Mal mit Betonelementen ab. Die Attentate, in denen mit Fahrzeugen auf Menschenmengen losgegangen wurden, hatten ihre Spuren im allgemeinen Bewusstsein hinterlassen. Die Elemente machten dann noch einen Auftritt, und zwar am «Em Bebbi sy Jazz». Dieses Volksfest profitierte nicht so vom Sonnenglück; hier fiel Regen, was der Stimmung aber wenig Abbruch tat.

Baustellengefestigt in den Herbst

Und schliesslich haben wir die Baustelle auf der Mittleren Brücke überstanden. Was hatten wir Mitleid mit den Bauarbeitern, die in praller Sonne und brütender Hitze die Gleise auswechselten. Wochenlang war die Brücke für den öffentlichen Verkehr nicht befahrbar, aber wir haben es ausgehalten. Nur, um jetzt die Herbstbaustelle am Steinenberg zu erdulden, die den Verkehr noch einmal aus der Innenstadt verbannt – jetzt sogar ganz und gar.

Aber noch ist nicht alles vorbei!

Nein, wir wollen jetzt nicht in Herbststimmung verfallen. Noch lange nicht. Dafür war der Basler Sommer zu schön, zu heiss, zu lustvoll und zu prächtig. Was sollen uns auch die paar trüben Tage die Stimmung verderben. Noch ist erst September! Und den Altweibersommer haben wir noch immer zu geniessen gewusst. Denn eines ist sicher: Er kommt wieder, unser Sommer, an den wir Basler uns am Ufer des Rheins schmiegen. Ob die Badi nun zu hat oder nicht: Der Sommer ist schliesslich erst vorbei, wenn wir genug haben davon. Und das kann noch lange dauern.

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