Es geht wohl noch eine Weile bis man hier unterirdisch parkieren kann. Bild Mira Lachmann
Es geht wohl noch eine Weile bis man hier unterirdisch parkieren kann. Bild Mira Lachmann
  • Andy Strässle
  • Aktualisiert am

«Blöde Situation»: Das Kunstmuseum-Parkhaus kommt nochmals später

Elf Jahre Streit auf der politischen Bühne: Vor einem Jahr wurde die Baubewilligung für das Kunstmuseum-Parkhaus erteilt und 2017 hätte gebaut werden sollen. Das Parkhausprojekt wird sich aber um weitere zwei Jahre verzögern.

Nicht nur im Kunstmuseum, sondern auch rund ums Kunstmuseum herrscht Ungewissheit. Eigentlich hätte der Bau des neuen Parkhauses in diesem Jahr beginnen sollen. Aber an der Dufourstrasse bleibt es ruhig. Zu ruhig, findet auch der Verwaltungspräsident der Kunstmuseum Parkhaus AG, Anwalt Peter Andreas Zahn. Er sagt auf Anfrage von barfi.ch, die Verzögerungen hätten vor allem «kalkulatorische Gründe». Er meint: «Es ist eine blöde Situation.» Im Moment fänden Gespräche statt und er sei optimistisch, dass diese «ein Ende» nehmen.

«Schwierige Lage»

Es gehe darum, einen Generalunternehmer für das 60 Millionen Projekt zu finden. Ein Problem sei auch, dass bei der Projektierung vor drei Jahren die Baukosten noch billiger gewesen seien. Jetzt müssten die Kosten für das Parking mit 350 Plätzen angepasst werden. Auch das Umfeld sei kein einfaches. So sei es etwa nicht möglich zu bauen, wenn eine Ausstellung im Antikenmuseum stattfinden würde und die Erschütterungen von der Baustelle die historischen Artefakte durchschütteln würde. «Es ist ein grosses Projekt, da kann die Planung schon mehre Jahre in Anspruch nehmen», sagt Zahn und spricht trotzdem von einer «schwierigen Lage».

Letztes Jahr hat die Kunstmuseum Parkhaus AG die Baubewilligung bekommen. Damals hatte man die Bauarbeiten noch mit jenen der Tramhaltestelle und dem geplanten Kreisel abstimmen wollen. Das könnte ziemlich eng werden. Denn Peter Andreas Zahn spricht von einem Baubeginn im Jahr 2019. Gut, dass auch die Kommission des Parlamentes zerstritten ist. Zwar sagt Kommissionspräsident Michael Wüthrich (Grüne) auf Anfrage von barfi.ch, er könne zu laufenden Beratungen keine Stellung nehmen. Er sagt aber immerhin, die Kommission sei daran, den Bericht zu schreiben und werde ihn im Oktober dem Grossen Rat vorlegen können.

Angst vor dem Tropfensystem

Es sei kein Problem, Investoren zu finden, sagt Peter Andreas Zahn, allerdings meint er auch, dass etwa die Gerüchte, dass beim Basler Verkehrsregime ein «Tropfensystem» bei der Einfahrt in die Innenstadt eingeführt werden könnte, die Suche nach Investoren nicht gerade erleichtern würde. Er spricht von einem politischen «Schlamassel» rund ums Kunstmuseum, trotzdem sei er «guten Mutes», obwohl es noch einige Feinabstimmungen brauche. Das Geld aufzutreiben sei kein Problem, allerdings müsse man eine solch grosses Projekt erst einmal zur Vertragsreife bringen. Und so kann in Basel weiter um Parkplätze gestritten werden. Denn schon hinterfragen wieder einzelne Politiker das Projekt.

Möchten Sie sich zum Thema äussern? Hier geht es zur Facebook-Diskussion!