Die gute «Mrs. Burger» macht mit ihrem Food-Truck heute schon Basler Burger-Liebhaber glücklich. ©barfi-archiv/Mrs.Burger
Die gute «Mrs. Burger» macht mit ihrem Food-Truck heute schon Basler Burger-Liebhaber glücklich. ©barfi-archiv/Mrs.Burger
  • Andreas Schwald
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Der Marktplatz wird zum Mampfplatz – aber auf weitere Food-Trucks müssen wir immer noch warten

Am Montag wird auf dem Marktplatz noch mehr gegessen: Mit dem Konzept «Schlemmermarkt» erweitert die Stadt das Ess-Angebot. Auf weitere Food-Trucks in der Verpflegungswüste Innenstadt müssen wir aber immer noch warten – trotz neuer Verordnung. 

Die Kulinarik im Herzen der Basler Innenstadt besticht nicht gerade durch ausgesprochene Kreativität. Gutbürgerliche Schnitzelbeizen, der übliche Italiener, ein bisschen Sushi: Alles fein, alles gut. Aber Streetfood bleibt Mangelware. Zumindest, wenn einem der Sinn mal nicht nach Döner oder Salzbrezel steht.

Die Stadt schafft jetzt Abhilfe. Sie baut jetzt den Marktplatz zum Mampfplatz um. Ab Montag startet der «Schlemmermarkt»: Dafür haben die Verantwortlichen der Abteilung Messen und Märkte des Kantons ein appetitliches Angebot zusammengestellt. Neben den bekannten Ess-Ständen vor dem Rathaus gibt es neu Food-Trucks mit Burgern, ein zusätzliches Panini-Angebot und auch ein Grill-Bike. Mit den neuen Ständen wird zudem die Anzahl Sitzplätze steigen, sagt Daniel Arni, Leiter der Abteilung.

Wegbereiter für neue Food-Truck-Kultur

«Wir wollen den Fokus auch klar auf die Verpflegung legen», so Arni. Das jeweils explizit am Montag bis 13 Uhr: «Es soll eine Streetfood-Atmosphäre herrschen.» Damit macht die Stadt einen ersten kleinen Schritt im Bereich Strassenverpflegung. Bislang war das Angebot entweder deftig oder salzig. Für etwas Abwechslung sorgten der China-Stand im Pfluggässlein und die Take-Out-Stationen von Grossverteilern und einigen Gastro-Betrieben. 

Mit der neuen Marktbespielung bestellt «Messen und Märkte» damit den Boden für weitere Food-Trucks in der Innenstadt. Die kleinen Verpflegungsmobile hatten bis vor Kurzem von Gesetzes wegen im autofreien Zentrum nichts verloren. Erst seit Februar ist eine Verordnung über die Nutzung des öffentlichen Raums (NöRV) in Kraft, die den Trucks die Anwesenheit erlaubt. Allerdings fehlt noch das nötige Umsetzungskonzept. Da die Märkte jedoch einer anderen Verordnung unterstehen, konnte das Team von Arni kurzen Prozess machen und mindestens für den Wochenanfang erste Burger-Mobile organisieren.

Die Chance für Kleinunternehmer mit vier Rädern

Unternehmernase: Das «L'Unique» hatte sich schon vergangenes Jahr einen eigenen Foodtruck geleistet. ©barfi

So lange das NöRV-Truck-Konzept noch ausstehend ist, werden anderswo keine spontanen Imbissbuden zu sehen sein. Die Nachfrage seitens Lieferanten halte sich derzeit ohnehin in Grenzen, wie Daniel Hofer vom Basler Tiefbauamt sagt. Bislang seien noch keine konkreten Gesuche eingetroffen, gefragt wären eher allgemeine Informationen.

Da das Konzept noch in Arbeit ist und anschliessend durch eine verwaltungsinterne Vernehmlassung muss, ist offen, ob es schon für die warme Jahreszeit 2017 bereit stehen wird. Derzeit würden vor allem die möglichen Standorte für die mobilen Verpflegungswagen geklärt, sagt Daniel Hofer. Diese dienen dann als Basis für die Genehmigung von Einzelgesuchen: «Wenn Anfragen einträfen, so wären wir aber schon bereit, sie zu beantworten.»

Das könnte den Anfang vom Ende der Streetfood-Wüste Basel bedeuten, zumindest im Kern der Innenstadt. Und vorausgesetzt, es gibt auch Anbieter, die das Geschäft mit den Food-Trucks in die Innenstadt bringen wollen. Denn obwohl die Wägelchen trendy sind, gibt es in Basel noch nicht so viele Unternehmer, die den Schritt wagen. Sind die Gassen und Strassen im Zentrum aber erst einmal offen, darf sich das gerne bald ändern.