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Edelstahlpolizisten regeln die Zufahrt zur Innenstadt

Die steifen Metall-Polizisten am Spalenberg sind montiert und bereit für den einjährigen Pilotversuch. Die neuinstallierte Polleranlage regelt auf Höhe der Rosshofgasse die Zufahrt in die Kernzone der fussgängerfreundlichen Innenstadt. Das Projekt soll nach einem Jahr Aufschluss darüber geben, ob weitere versenkbare Poller sinnvoll sind.

Stramm, funkelnd, stolz und vor allem versenkbar bilden die ersten fünf Poller eine moderne Stadtmauer um die Innenstadt. Aber diese Poller, sie sollen nur die ersten sein. Bewähren sich die tapferen Metallpolizisten im Alltag, so soll die Innenstadt zu einer Festung umgeben von in Reih und Glied stehenden Pollern werden. „Wir wollen nach einem Jahr Bilanz ziehen und eruieren, ob mit der Poller-Anlage die Anzahl unbefugter Zutritte verringert werden konnte“, erklärt Romeo Di Nucci, stellvertretender Leiter Verkehrsicherheit des Amtes für Mobilität.

Die Anlage am Spalenberg kostete den Steuerzahler rund 136'000 Franken, wovon 40'000 Franken für die Tiefbauarbeiten, 5'000 Franken für die Inbetriebnahme und 131'000 für das Verkehrssystem anfielen. Während eines Jahres werden die teuren Verkehrspolizisten aus Edelstahl den Verkehr in die Innenstadt am Spalenberg regeln.

Zufahrt nur mit Bewilligungsschein

Wie Romeo Di Nucci erklärt, bestehe die Anlage aus 5 Pollern und einer Bediensäule, wovon die mittleren Verkehrssäulen versenkbar und mit LED-Leuchten gekennzeichnet seien. Die sechzig Zentimeter hohen und 27 Zentimeter breiten Metallklötze können mit Hilfe einer Fernbedienung oder einer Zufahrtsbewilligung innerhalb von drei Sekunden versenkt werden.

Somit gibt es nur noch einen beschränkten Zugang für Autofahrer am Spalenberg. Jedoch gewähren die Verkehrssäulen von Montag bis Samstag zwischen 5 und 11 Uhr morgens die Zufahrt bewilligungsfrei. Aber lediglich für den Güterverkehr. Ausserhalb dieser Zeiten bleiben die Poller oben. Für Notfälle und die Gäste des Hotel Teufelhof steht eine Sprechanlage zur Verfügung, die eine Verbindung zur Polizei oder der Rezeption des Hotels herstellt. Blaulichtorganisationen haben die Möglichkeit die Anlage per Fernbedienung zu bedienen. Bei einer Störung können die Poller auch mit Hilfe eines Schlüssels manuell heruntergefahren werden.

Nicht fälschungssicher

Alle anderen erhalten eine Zufahrtsbewilligungskarte mit QR-Code. Interessant – aber natürlich nicht im Interesse der Verantwortlichen – ist, dass der Code ohne Probleme mit dem Smartphone fotografiert und wiederverwendet werden kann. Im Test hat’s funktioniert! Di Nucci, meint dazu, dass trotz der Anlage, die  Verkehrspolizei weiterhin Kontrollen durchführen würde. Und er führt aus: „Somit haben sie auch bei Umgehung des Systems das Problem, dass sie mit einem Fahrzeug ohne Zufahrtsbewilligung dastehen, was rechtliche Konsequenzen haben kann“.