RR Hans-Peter Wessels und Federica Marangoni
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Eigeninitiative von Ladenbesitzern: Neon-Installation soll Unort Rümelinsplatz aufwerten

Grosse Freude am Dienstagabend auf dem Rümelinsplatz, wo seit 2011 im Haus Nummer 1 nach Aufgabe des Modehauses «Rümelin La Mode» gähnende Leere herrscht. Es kommt Bewegung vor die Liegenschaft. An der Fassade des grauen Hauses wurde die Neon-Installation der venezianischen Künstlerin Federica Marangoni vorab den Medien vorgestellt.

Seit nunmehr über fünf Jahren herrscht vor und in den Lokalitäten des ehemaligen Modegeschäfts für die etwas molligere Dame am Rümelinsplatz 1 ein trauriges Bild. Noch ist nicht bekannt, ob und wer allenfalls neuer Mieter des Erdgeschosses wird. Der Verein mit dem unkomplizierten Namen «Instandbelebung Rümelinsplatz (VIBR)» versucht seit 2014 immer wieder dem Unplatz etwas von seiner Tristesse zu nehmen. So im vergangenen Advent mit der Aktion «Wunschbaum», wo Passanten ihre Erwartungen an den dort aufgestellten Tannenbaum hängen konnten. Seither sollen einige Pflanzenkübel etwas Grün in die seelenlose Ecke bringen.

Zusammen mit der Galerie Eulenspiegel konnte der Verein nun die 1940 geborene, in Venedig lebende und arbeitende Künstlerin Federica Marangoni gewinnen, ihre Neon-Installation «Go UP – Erklettere das Licht» aus dem Jahr 2013 an der Hausfassade der Liegenschaft Rümelinsplatz 1 für sechs Monate zu installieren. Die Finanzierung haben über 37 Geschäfte und Firmen am und um den Rümelinsplatz gestemmt. Ein Batzen kam auch vom Verein Pro Innerstadt.

«GO UP  – Erklettere das Licht» am Rümelinsplatz, Basel. 

Zur Steigerung der jetzt zaghaft anrollenden Attraktivität des Platzes, stellt das Bau- und Verkehrsdepartement zudem wirklich schöne, stylische Sitzelemente zur Verfügung. «Temporär», wie Baudirektor Hans-Peter Wessels gegenüber den Medien betonte, um anzufügen, dass für die Neugestaltung des Platzes bereits eine Jury, zu der auch Set & Sekt-Ladenbesitzerin Corinne Grüter und Galerie Eulenspiegel-Inhaber Gregor Muntwiler gehören, bestimmt wurde. Im besten Fall soll die Umgestaltung in ungefähr fünf(!) Jahren ausgeführt werden können.

Stolz präsentierte der Magistrat zusammen mit Friederike Meinhardt vom Planungsamt die neuen aus Plexiglas und Holz gestaltete Sitzgelegenheit, welche sich farblich an den Pflanzentrögen orientiert. Etwas verloren steht das schmucke Dreier-Element auf dem Platz, zur öffentlichen Vernissage wird eine weitere Zweier-Sitzgelegenheit geliefert und bis zum 20. Juli sollen noch drei weitere folgen, eine echte Bereicherung.

Temporäre Sitzgelegenheit - bald werden es deren fünf sein.

«Die Installation selber wird nur ein halbes Jahr die Fassade zieren», sagt Gregor Muntwiler von der Galerie Eulenspiegel: «Danach reist sie wahrscheinlich in ein kantonales Museum im Tessin, das Interesse an der Arbeit bekundet hat.» Der Baudirektor wiederum spricht von einem «Wunschszenario», wie sich Anwohner und Geschäfte mit ihrem Anliegen einer Wiederbelebung des Platzes zusammengeschlossen hätten. Und er lobt den guten Dialog der dabei entstanden sei. Die Künstlerin, sie hat bereits in den 70er Jahren in Lugano mit Glas zu arbeiten begonnen und letztes Jahr an der Biennale in Venedig ihre monumentale Arbeit «The Leading Thread» (Leitfaden) gezeigt, freut sich sehr darüber, dass ihre Arbeit gerade zur Art in der Kunststadt Basel zu sehen ist.

Nachdem die Medien vorinformiert wurden, wird die Installation «GO UP» an diesem Mittwoch-Abend um 19.15 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin mit einigen Begrüssungsworten von Baudirektor Hans-Peter Wessels (im Wahljahr plötzlich öfters zu sehen als das 8er Tram) und einer Einführung durch Kunstvermittlerin Françoise Theis feierlich eingeweiht. Die Veranstaltung ist öffentlich, wer immer Interesse zeigt, ist herzlich dazu eingeladen. Die Sitzgelegenheiten sind allerdings (noch) begrenzt...