Die «Baracca Zermatt» kommt zurück – im Bild das Restaurant «Acqua» im frisch umgebauten Nachtigallenwäldeli mit der kritisierten Hecke. Bild A. Schwald
Die «Baracca Zermatt» kommt zurück – im Bild das Restaurant «Acqua» im frisch umgebauten Nachtigallenwäldeli mit der kritisierten Hecke. Bild A. Schwald
  • Andreas Schwald
  • Aktualisiert am

Ein bekanntes Provisorium fürs neue Wäldeli: Die «Baracca Zermatt» kehrt zurück – und das Acqua enttäuscht die Gärtner

Das Nachtigallenwäldeli ist glänzend neu – und wo einst die alte Kuppel stand, kehrt wieder Leben ein. Jetzt liegt die Baupublikation fürs Provisorium der «Baracca Zermatt» beim Restaurant «Acqua» vor. Derweil die Stadtgärtnerei von Betreiber Simon Lutz enttäuscht ist – und die neue Kuppel noch in der Ferne schwebt. 

Es ist hübsch geworden dort hinten, zwischen der kahlen Heuwaage und dem guten alten Zoo Basel. Das renovierte Nachtigallenwäldeli ist ein neuer Park für die Stadt, ein Naherholungsraum, und zwar mit Gastronomie: Das Restaurant «Acqua» bettet sich ins Gelände, irgendwo gleich daneben soll die neue Basler Kuppel hinkommen – und ab Herbst stellt die Betreiberfirma QPL AG die «Baracca Zermatt» auf. 

Zumindest ist es so geplant. Aktuell ist die Baupublikation für die Baracke ausgeschrieben, und zwar als Provisorium. Das heisse allerdings nicht, dass dort neu eine festverbaute Baracke folge, sagt Betreiber Simon Lutz von der QPL AG gegenüber barfi.ch. Im Gegenteil: «Die Baracca war schon immer ein Provisorium. Da wegen der Bauarbeiten der Standort leicht angepasst werden musste, war jedes Mal aufs Neue ein Baugesuch einzureichen.» Es sei nach wie vor so, dass die «Baracca Zermatt» während der Herbst- und Wintersaison im Wäldeli steht und den Sommer über eingelagert werde, also ein Provisorium bleibe.

Kaum fertig, schon der erste Gartenhag-Streit

Das Gelände zwischen den Tramschienen und dem Hauptweg gehört der QPL AG im Baurecht. Das heisst, die Firma ist dort Bauherrin und nicht der Kanton, dem das Gelände gehört. Und da macht Lutz als Eigentümer eben auch Sachen, die dem Kanton nicht unbedingt passen: So zogen die Betreiber eine kleine Hecke entlang der Strasse hoch, um einen Teil des Gartenrestaurants abzuschirmen. Prompt wurde Kritik laut: Der Stadtgärtnerei passe nicht, dass das Gelände nun nicht mehr frei zugänglich sei, wie es eigentlich abgemacht gewesen wäre.

«Wir hätten uns gewünscht, dass private und öffentliche Nutzung dieses Bereichs stärker verschmelzen», sagt Armin Kopf, Leiter Grünplanung bei der Stadtgärtnerei Basel, auf Anfrage von barfi.ch. Aber da es sich um eine Baurechtsparzelle handelt, liegt das betroffene Gebiet ausserhalb des direkten Einflussbereichs der kantonalen Parkverantwortlichen. QPL-Betreiber Simon Lutz entgegnet: «Das Gelände ist immer noch frei zugänglich, wir garantieren die Durchlässigkeit.» Einzig ein kleiner Bereich für separate Apéros und ähnliche Veranstaltungen wurde mit einer Holzkonstruktion abgegrenzt. Lutz: «Wir halten uns natürlich an den Baurechtsperimeter.» 

Das Kuppel-Fragezeichen schwebt über dem Gelände

Lutz' Areal steht unter scharfer Beobachtung. Nicht nur wegen eines städtischen Heckenstreits um mäandrierende Spaziergänger, sondern vor allem wegen des Neubaus der Kuppel. Vor dem Umbau des Nachtigallenwäldelis abgerissen, soll das Event-Lokal nun komplett neu entstehen. Es kam allerdings zu Terminverschiebungen, wie barfi.ch berichtete, bisherige Projekte wurden verworfen. Pikant daran ist, dass der Kanton den Neubau wegen der geplanten Proberäume finanziell unterstützt. Damit wird das Projekt zum Politikum. Noch schwebt die Umsetzung in der Luft, die neue Kuppel dürfte damit erst gegen Ende des laufenden Jahrzehnts gebaut werden. Verantwortlich ist allerdings nicht die QPL AG, sondern die Stiftung Kuppel, die von SP-Grossrat Tobit Schäfer präsidiert wird.

Derweil die Kundschaft ins «Acqua» zurückfindet. Dort, wo im Winter voraussichtlich die Baracca aufgestellt wird, sitzt man in lauschigen Gartenstühlen und Betreiber Lutz freut sich: «Mittlerweile ist wieder alles normal zugänglich, wir sind froh, dass die durch die Baustelle erschwerte Situation jetzt gelöst ist.» Das Restaurant verzeichnet nach seinen Angaben zufriedene Kunden und in einem sind sich wirklich alle einig: Der Umbau des Nachtigallenwäldelis hat sich gelohnt. So fehlt dann wirklich nur noch der letzte Spatenstich: Der Neubau der einst und hoffentlich bald wieder prominenten Kuppel, die den Park zu einem Magneten der Basler Rock- und Pop-Kultur gemacht hat.