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  • Christine Staehelin
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Einkaufstourismus im Dreiland: Raus aus der Schmuddelecke

Mit einem Testmarkt demonstriert die deutsche Supermarktkette «Rewe», dass Shoppen in Grenznähe nicht nur günstig, sondern auch elegant sein kann. Der erste Monat zeigt, das Konzept geht auf.

Etwa fünf Minuten Fahrstrecke von der Einkaufsinsel in Weil am Rhein entfernt, eröffnete vor knapp einem Monat die Supermarktkette Rewe eine neue Filiale. Verfehlen kann man den Bau nicht: Hinter dem Haltinger-Ortsschild ragt in riesig der rote Schriftzug Rewe in die Höhe.

Äusserlich kann sich der Supermarkt ohne Weiteres mit den gehobenen Shoppingtempeln der Schweiz vergleichen. Und nein, dieser Bericht ist weder eine Publireportage, noch ein Gefälligkeitsartikel. Barfi.ch beobachtet nur sehr aufmerksam, welcher Wandel im grenznahen Raum, zum Teil mit dem Geldsegen der Einkaufstouristen, beim Einzelhandel derzeit entsteht: «Der erste Monat lief grandios», sagt Christian Keller, Marktführer von Rewe Haltingen. Die Erwartungen seien übertroffen worden, die neue Filiale komme bei der Kundschaft super an.

So sieht der neue «Rewe» von innen aus. © barfi.ch 

Einkaufen als Erlebnis 

Der Markt besticht durch schöne Präsentation der Ware, freundliches Personal und eine angenehme Atmosphäre. Dahinter steht ein langjähriges Projekt der Marke Rewe: Die Filiale ist eine sogenannter «Testmarkt», wie es sie in ganz Deutschland gibt. In den Testfilialen werden neue Ladenstrukturen getestet, die das Einkaufen zum « Wohlfühl-Erlebnis» machen sollen. Elegantes Design und Themenwelten sollen die Kunden bei der Stange halten, von Montag bis Samstag jeweils bis 22 Uhr.  

Elegantes Design: Der «Rewe» von innen. ©barfi.ch 

Themeninseln sollen zum Wohlfühlerlebnis beitragen. © barfi.ch 

Geschäftsführer Christian Keller bestätigt: Natürlich kämen viele Schweizerinnnen und Schweizer in die neue Filiale und natürlich sei die Wahl des Standortes in Grenznähe der Basler Kaufkraft geschuldet. Gleichzeitig reagiert Rewe damit auf die Entwicklung, dass Shoppen mehr und mehr zum Erlebnis werden muss, da der tägliche «Bedarfskonsum» leicht via Internet erledigt werden kann.

Regionale Produkte in den «Rewe»-Regalen. © barfi.ch 

Und wo bleibt da Basel?  

Darum ist auch der Geschäftsführer von Pro Innerstadt, Mathias F. Böhm nicht über die Entwicklung auf der anderen Seite der Grenze erstaunt. Er sagt: «Es gibt je länger je mehr kein klassischer Bedarfskonsum mehr, das Einkaufen soll zum Erlebnis werden.» Es entstünden andere Bedürfnisse, sagt Mathias Böhm. Auch wenn die Rewe-Filiale in Haltingen viele Einkaufstouristinnen und -touristen anzieht, so ist Mathias Böhm überzeugt, dass das einheimische Gewerbe auf sich selbst schauen muss: «Basel muss fit werden, fit für den strukturellen Wandel.» Gleichzeitig hat die Stadt aber den Vorteil, dass sie mit ihrem lebendigen Umfeld schon ein Erlebnis ist und dieses nicht erst bauen muss.

Für süsse Gelüste: Frische Torten gleich zum Mitnehmen © barfi.ch 

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