Frischgemachte Pasta für die Freie Strasse: «Anton & Konsorten» beleben das Basler Essgeschäft. ©A. Schwald
Frischgemachte Pasta für die Freie Strasse: «Anton & Konsorten» beleben das Basler Essgeschäft. ©A. Schwald
  • Andreas Schwald
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Endlich: Das neue Jahr bringt neben Modeketten wieder Essen in die Freie Strasse

Die Basler Freie Strasse ist zurzeit eine kulinarische Wüste mit äusserst spärlichen Oasen. 2017 ändert sich das schlagartig: Schon im Februar soll im Scala-Gebäude am Fuss des Münsterbergs ein Frischpasta-Restaurant eröffnen. Gleich nebenan gibt es einen «Joe & The Juice».

Wer noch dem Ableger des Pasta- und Pizzaladens «Spiga» in der Steinenvorstadt hinterher trauert, darf sich spätestens ab 2017 wieder die Augen trocknen. Schon anfangs Jahr soll in der Freien Strasse ein neues Pasta-Restaurant eröffnen: Die Firma «World of Pasta GmbH» hat für den Eingangsbereich des Theaters Scala in der Freien Strasse ein Baugesuch hängig.

Scala? Richtig, das ist dort, wo im Moment der Ableger von Starbucks in der Freien Strasse ist. Gleich dahinter, in einer etwas dunklen Ecke, befindet sich aktuell noch ein Barbetrieb, der bald Geschichte ist: Dafür zieht dort besagte Pastawelt ein. Dabei handelt es sich um eine Franchise der Firma «Fryunion» aus Rorschach mit der Marke «Anton & Konsorten». Geschäftsführer von «Fryunion» ist Alexander Schlegel. Es sei die erste Niederlassung dieser Kette in der Schweiz, sagt er auf Anfrage. Bislang hat die Firma vor allem in grossen Städten Deutschlands gewirkt, etwa in Berlin. Ähnliche Läden wie in Basel eröffnet das Schweizer Unternehmen gerade in Düsseldorf, Karlsruhe und Stuttgart.

Vor Ort frisch produziert

Das Angebot: Frischpasta. Die Läden produzieren die Pasta direkt vor Ort und das soll man schmecken. Schlegels Franchise legt Wert auf Qualitätsware wie Bioprodukte und werde neben klassischer Pasta auch vegane Gerichte anbieten. Schlegel ortet am Basler Standort Potenzial, schliesslich befände sich der obere Bereich der Freien Strasse noch im direkten Einzugsgebiet von Bankverein, Innenstadtbetrieben und zwei Gymnasien der Stadt Basel. Aktuell laufen die Vorbereitungsarbeiten, laut Schlegel soll der Laden schon im Februar eröffnen. Dafür sucht er jetzt noch Potenzial.

Aber Frischpasta ist nicht das einzige Angebot, das den Appetit auf die bisher eher unterverpflegte Freien Strasse anregt. Ein Haus oberhalb baut derzeit das internationale Label «Joe & The Juice» eine Niederlassung. Dabei handelt es sich um eine Saftbar mit leichtem Verpflegungsangebot, die sich ebenfalls mit Qualitätsware anpreist. Einen möglichen Eröffnungstermin gibt es noch nicht, die Schaufenster sind seit Monaten verklebt. Starbucks, Pasta, Säfte: Die Strasse am Fuss des Münsterhügels wird damit zu einem neuen Verpflegungs-Hotspot der Basler Innenstadt. Aktuell verfügt die Prunkmeile Basels neben dem Starbucks nur über einen Take-Away vor dem Coop Pfauen und das gepflegte Restaurant «Schlüsselzunft» auf Höhe der Hauptpost.

Volle neue Teller rund um den Barfi

Im Innenstadtbereich schossen bereits Ende 2016 neue Restaurants aus dem Boden. So eröffnete die Firma Gastrag in der Steinenvorstadt kürzlich das Restaurant «Kuuhl» mit einem Alpenküche-Angebot und ebenfalls direkt am Barfi, am Kohlenberg 7, gibt es einen neuen Asiaten namens «Yam Yam», der laut Eigenbeschrieb mit «familiärer und lockerer Atmosphäre» aufwartet. Und mit der Neueröffnung von «Rosario’s Lo Spuntino» gibts auch am Leonharsberg 3 hinter der Gerbergasse italienische Kost. Bei allen neuen Lokalen handelt es sich bis aufs Spuntino vorwiegend um Systemküchenprinzip oder ein To-Go-Angebot.

Und a propos To Go: Der am Barfi seit Längerem mit einem Sichtschutz verkleidete «Coop To Go» soll ebenfalls endlich 2017 eröffnen. Zuerst musste das Projekt wegen Einsprachen noch einmal über die Bücher, wie es auf Anfrage bei der Medienstelle von Coop heisst. Die Verantwortlichen hoffen, dass sie im März schliesslich den Laden eröffnen können.

Die Restaurants und Läden haben eines gemein: Sie setzen auf die Label «Qualität», «Gesundheit» und «Frische». Damit entsprechen sie einem Verpflegungstrend, der vom Gelegenheitsdöner oder Big Mac wegführt, hin zu einer zumindest marketingtechnisch nachhaltigeren Ernährung. Entsprechend werden die Gerichte nicht im Tiefstpreissegment angesiedelt sein. Aber das ist für den von der bisherigen Schnellverpflegung leicht angeödeten Innenstadtbesucher eine doch eher verdaubare Tatsache.

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