Asterix: Albert Uderzo
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  • Christine Staehelin
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Grippe hat die ganze Schweiz im Griff. Aber nicht die Region Basel.

Die ganze Schweiz wird von der Grippewelle erfasst. Die ganze Schweiz? Nicht ganz. Die Grossregion Basel wurde bisher von der Grippe verschont. Wir haben uns auf die Suche nach den Gründen für diese offenbar besondere Widerstandsfähigkeit von Bebbi & Co. gemacht. 

Die Grippewelle hat die Schweiz erreicht und das richtig: Nur unsere Region blieb bisher beinahe gänzlich verschont. Gründe dafür sind jedoch weder die besonders gute Gesundheit oder Widerstandskraft der Bewohnerinnen und Bewohner dieser Region, sondern ganz einfach Glück. Und das kann sich sehr schnell ändern. Martin Jordan, Mediensprecher des Universitätsspitals Basel, hat eine profane Erklärung dafür: "Regionale und lokale Unterschiede in der Ausbreitung sind völlig normal und typisch. Eine mögliche Erklärung, dass im Rest des Landes deutlich mehr Grippefälle gemeldet wurden, mag sein, dass unsere Gegend bisher einen milden Winter erlebt hat." Die Grippeimpfungen haben wohl auch einen Teil dazu beitragen: Laut dem Bundesamt für Gesundheit ist dieses Jahr die Wirksamkeit des Impfstoffes gut.

Mehr Baslerinnen und Basler sind erkältet

Der Wind wurde in den letzten Tagen bissiger, das Tragen eines Schals und Handschuhen ist fast schon wieder Pflicht. Es wird jedoch nicht zu einem akuten Anstieg der Grippefälle kommen. "Wir rechnen aber damit, dass der Hauptanteil an Fällen im Februar noch auftreten wird", sagt Martin Jordan. Wer sich am Arbeitsplatz umschaut, merkt: Viele Kolleginnen und Kollegen fehlen, sind krank zu Hause. "Die Unterscheidung von Grippe und Erkältung ist ganz wichtig", sagt Christian Meyer der City-Apotheker. Wie jedes Jahr bei sinkender Temperatur, hat er einen Anstieg der Erkältungsfälle registriert. "Grund ist nicht primär die Kälte", sagt Meyer weiter. Wenn es draussen kühler wird, nimmt man eher das Tram und hält sich im Innern der Gebäude auf. Dies fördert die Übertragung der Erkältungskeime. "Dazu kommt, dass die Heizung Schleimhäute austrocknet und anfälliger für Erreger macht", erklärt der Apotheker. Mit Salzwasser-Nasensprays und Luftbefeuchter kann dem entgegengewirkt werden. Zwar weiss man nicht, ob die Erkältung eine Grippe-Ansteckung begünstigt. "Es ist aber denkbar, dass man anfälliger ist für andere Viren, wenn die Schleimhäute entzündet sind. Sicher ist hingegen, dass nach der Grippe häufig ein bakterieller Infekt folgen kann", sagt Martin Jordan. Das Universitätsspital Basel engagiert sich schon seit einigen Jahren im Bereich der Grippeprävention. Da letztes Jahr die Grippe so stark war wie seit Jahren nicht mehr, hat sich das Universitätsspital dieses Mal besonders gewappnet.

Beispielsweise liegen jetzt für die Besucherinnen und Besucher des Universitätsspitals im Eingangsbereich Flyer auf, welche über die wichtigsten Verhaltensregeln während der Grippewelle informieren.  

Unsoziales Verhalten = gute Gesundheit?

Es ist ein Glück, dass die Zeit der Neujahrsempfänge und der Familienfeste vorbei ist, denn man sollte grosse Menschenmengen meiden und mindestens einen Meter Abstand zu anderen Personen halten. Auch sonst sollte man sich nicht ganz so sozial zeigen, wie während des restlichen Jahres: Händeschütteln und freundschaftlicher Körperkontakt dürfen in dieser Zeit durchaus begrenzt, oder ganz vermieden werden. Bei Erkältungssymptomen sollte man zu Hause bleiben. Wer unterwegs niesen muss, sollte dies in ein Taschentuch oder die  Armbeuge erledigen. Steckt man sich trotzdem an, dauert die Grippe dann bekanntlich eine Woche... oder sieben Tage.