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  • Christine Staehelin
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Grosses Reinemachen bei der BLT

Frühlingsputzete ist auch bei der BLT angesagt. Doch eigentlich steht für ein Tango-Tram alle zehn Tage eine Reinigung an. Dann fährt es in die Waschanlage in Oberwil und wird von vorne bis hinten geputzt und geschrubbt.

«Die Reinigung ist für uns ein ganz wichtiges Element», sagt Philipp Glogg, Leiter Fahrzeuge der BLT. Damit kommt der Passagier in Berührung und kann ein Urteil fällen. Wenn es um Sauberkeit geht, hat jeder eine Meinung. Und teilt dies auch der BLT direkt mit. «Das Feedback geht von Lob bis zur Kritik», sagt er. Jede Rückmeldung wird von der BLT ernst genommen.

51 Trams werden täglich gefegt 

Die BLT Trams werden jeden Abend geputzt. Grobe Verschmutzungen werden gereinigt, der Boden gefegt. Pro Tram hat die BLT-eigene Putzequipe zehn bis fünfzehn Minuten Zeit, denn täglich sind 51 Fahrzeuge unterwegs, die dann auch gereinigt werden müssen. In regelmässigen Abständen erleben die Trams eine Zwischen- und eine Grundreinigung. Dann werden sogar die Lampen abgenommen, Seitenverkleidungen geschrubbt, die Scheiben und Böden intensiv geputzt.


Duschtag für Trams: Alle zehn Tage 

Neben der Innenreinigung wäscht die BLT regelmässig ihre Wagen auch von aussen. Auf dem BLT-Areal in Oberwil steht dafür eine Waschanlage zur Verfügung. Im Gegensatz zur Innenreinigung können nicht alle Trams täglich auch aussen geputzt werden. Dies aus zeittechnischen Gründen, denn ein Waschgang dauert dreissig Minuten. «Pro Tag waschen wir vier bis sechs Fahrzeuge», sagt Philipp Glogg. Ein Tango-Tram beispielsweise wird alle zehn Tage einer Aussenreinigung unterzogen.

Eier am Tram 

Vor vier Jahren baute die BLT eine neue Waschanlage. Die alte war in die Jahre gekommen und wurde den Ansprüchen nicht mehr gerecht. Zum Beispiel musste damals die Tramfront von Hand gereinigt werden. «Wir haben dreidimensionale Bürsten, die sich der gebogenen Front der Tango-Trams anpassen können», erklärt Philipp Glogg.

Einige Verschmutzungen müssen dennoch noch immer von Hand geputzt werden, dann zum Beispiel, wenn Eier an ein Tram geschmissen worden sind. Dies geschähe immer wieder, so Philipp Glogg. Ob es nur ein Lausbubenstreich sei oder eine Wut auf die BLT vermag man natürlich nicht zu sagen. Schwieriger wird es, Graffiti zu entfernen. «Das kommt zum Glück nicht oft vor», sagt BLT-Mitarbeiter Glogg. 


Einmal waschen, bitte! 

Die Waschanlage sieht fast wie eine Autowaschanlage aus. Mit Ausnahme der Bürsten, die grösser sind. Das Tango-Tram fährt in die Halle, durch einen Sprühbogen, der es mit Seife angespritzt. Danach werden die Front, die Seitenwände und zum Schluss das Heck geschrubbt. Dabei darf das Tram mit einer Geschwindigkeit von höchstens 2km/h fahren. Was im Gegensatz zur Autowaschanlage fehlt, ist der Föhn am Ende. Trotzdem gibt es keine eingetrockneten Wasserspuren. «Wir wenden die sogenannte Umkehrosmose an, die den Kalkflecken verhindert», erklärt Philipp Glogg. Wenn die Tropfen trocknen, bleiben keine Rückstände zurück. 

Die Zahl beeindruckt: 700 Liter Wasser verbraucht ein Waschgang. Ein Basler verbraucht pro Dusche etwa vierzig Liter. Die BLT benutzt dafür kein Trinkwasser, sondern sogenanntes Brauchwasser. «Wenn ein Waschgang beendet ist, läuft das Wasser ab, wird aufbereitet und wieder verwendet», erklärt Philipp Glogg.

Ein Tram wird zwischen 35 und 40 Jahre alt und wird dementsprechend oft gewaschen. Die BLT achtet dabei auch auf ein Reinigungsmittel, das die Farbe nicht beschädigt und die Umwelt nicht unnötig belastet. Nach dem halbstündigen Waschen fährt das Tram weiter - wie neu. Gute Fahrt!

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