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Hausabfall mit Sperrgutvignette entsorgen? In Basel kein Problem.

Immer Ende Jahr bekommen die Basler von der Stadtreinigung den neuen Abfallkalender mit zwei gratis Sperrgutvignetten für je 10 Kilo. Diese werden nun aber immer mehr dazu gebraucht, um Hausabfall zu entsorgen.  

Zweimal in der Woche werden in Basel die blauen Bebbi-Säck von der Kehrichtabfuhr abgeholt. In letzter Zeit mischen sich schwarze Säcke darunter, mit einer Sperrgutvignette darauf. Diese sind dazu gedacht, wie schon der Name sagt, um sie auf Sperrgut - wie beispielsweise alte Möbel oder ähnliches - zu kleben. Man findet sie aber auch auf Nicht-Bebbi-Säcken. Die Stadtreinigung geht davon aus, dass es sich dabei ebenfalls um Sperrgut handelt, wie sie auf Anfrage von barfi.ch schreibt. "Meistens handelt es sich in diesem Fall um kleinteilige oder sperrige Gegenstände, wie zum Beispiel mehrere Holzlatten, die sich in einem Sack besser transportieren lassen."

Stichproben von barfi.ch haben allerdings ergeben, dass meistens mitnichten Sperrgut dabei ist. Es handelt sich in den uns bekannten Fällen grundsätzlich um ganz normalen Hausabfall. Sogar bei Facebook hat es Posts zum Thema gegeben. So teilte ein User mit, er würde seine zwei Vignetten für die Entsorgung seines Hausmülls einsetzen. 

Theorie und Praxis

Weiter schreibt die Stadtreinigung: "Abfälle oder Sperrgut, die nicht in einem Bebbi-Sack oder mit der notwendigen Sperrgutvignette bereitgestellt werden, werden von den Kehrichtladern nicht mitgenommen." Und auch da täuscht sie sich. In allen uns bekannten Fällen wurden die Nicht-Bebbi-Säcke, ohne Sperrgut mit normalem Haushaltsmüll, anstandslos mitgenommen. Auch abgelaufene, damit ungültige Vignetten, waren kein Problem. Die einzige Erklärung dafür ist, dass die Mitarbeiter der Stadtreinigung, die übrigens einen exzellenten Job machen, sich nicht auch noch darum kümmern können, welcher Inhalt sich in den Nicht-Bebbi-Säcken befindet. Oder dass eine Vignette für lediglich 10 Kilo gedacht ist, es jedoch mindestens 17-Liter Säcke sind, die bis zum Rand gefüllt sind. Und so unterscheidet sich die Theorie hinter dem Schreibtisch von der Praxis auf der Strasse.