Auf der Kunsti ist auch diesen Sommer wieder viel los.Bild: Andreas Schwald.
Auf der Kunsti ist auch diesen Sommer wieder viel los.Bild: Andreas Schwald.
  • Andy Strässle

Jetzt also plötzlich doch: Basler Regierung rettet Kunsti Margarethen!

Die Kunsteisbahn St. Margarethen war der Basler Regierung lange Zeit ein Dorn im Auge: Zu alt, zu marode und zu teuer. Jetzt scheint sich das Blatt gewendet zu haben und dazu ist in diesem Sommer auf der Kunsti ohne Schlittschuhe bereits mehr los denn je.

Für die Basler Regierung schien die Kunsteisbahn St. Margarethen lange einfach eine marode Zeitbombe zu sein. Die «Kunschti» sei veraltet und die Ammoniakanlage zur Aufbereitung des Eises eben eine Bombe. Die Kosten für eine Sanierung der Kunsti von 40 Millionen Franken waren der Regierung schlicht zu hoch. Jetzt gibt es mir einem Mal gute Nachrichten: Nicht nur kehrt die Summer-Kunschti in zwei Wochen wieder auf den Margarethenhügel zurück, sondern die Regierung scheint sich nun endlich doch noch zur Kunsteisbahn zu bekennen. Auf eine um die Zukunft der Kunsti besorgte Anfrage von Grossrat Alexander Gröflin (SVP) schreibt die Regierung: «Die aktuelle Strategie bezüglich Eissport geht davon aus, dass der Spitzen- und Leistungssport in der St. Jakob-Arena und der Breitensport auf der Kunsteisbahn Margarethen beheimatet sein sollen.» 

Mehrere Projekte geprüft

Während Alt-Regierungsrat Christoph Eymann noch damit geliebäugelt hatte, den ganzen Eissport um die St. Jakob-Arena herum zu gruppieren, scheint jetzt klar, dass die Kunsti für den Breitensport erhalten bleiben soll. Die Regierung sagt denn auch: «In den letzten Jahren sind mehrere Projekte und Alternativstandorte geprüft worden, weil die Sanierung der Kunsteisbahn Margarethen an der exponierten Hanglage mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden ist.» Zwar fehlt in Basel-Stadt noch immer ein Konzept für die Sportanlagen, aber immerhin hat man für die Kunsteisbahnen einen Plan: «Weiter soll in naher Zukunft die Kunsteisbahn Eglisee vollständig vom Vereinssport entlastet werden und ausschliesslich der Öffentlichkeit und dem freien Eislaufen zur Verfügung stehen. Die bisher dort ansässigen Vereine und Institutionen sollen auf der Kunsteisbahn Margarethen eine neue Heimat finden. Dies bedingt die erwähnte umfangreiche Sanierung, insbesondere auch der Garderoben, des Restaurants und der gesamten sanitären Einrichtungen.»

Kürzere Saison

Zwar war die vergangene Saison auf der Kunsti relativ kurz und auch Grossrat Alexander Gröflin hatte festgestellt: «Gerade diesen Winter konnte der Interpellant nach der Schliessung der Kunsteisbahn mehrfach beobachten, dass Eissportbegeisterte Mitte März verschlossene Türen im Margarethenpark vorfinden mussten.» Trotzdem zählte das Sportamt im vergangenen Winter stolze 100'000 Eintritte. Unterdessen ist die Regierung einen Schritt weiter, schränkt aber ein: «Der Zeitpunkt ist noch offen. Aktuell wird ein Vorprojekt ausgearbeitet. Ein Anforderungsbeschrieb besteht und Planerinnen und Planer sind daran, Massnahmen zu definieren und Kosten zu berechnen.» 

Aber auch diesen Sommer wird viel los sein: Die Summer-Kunschti mit ihrem Fun-Park verzeichnetete letztes Jahr an den Wochenenden rund 1'000 Besucher pro Tag, an den Wochentagen gar deren rund 300. Getragen vom Sportamt und von den Robi-Spielaktionen ist der Betrieb günstig zu haben. Der Fun-Park finanziert sich durch die Gastronomie. Anfangs September folgt dann ein weiteres Highlight. Nach einer Durststrecke von einigen Jahren sei die Eiszeit vorbei und die europäischen Skatemeisterschaften kehren auf die Kunsteisbahn St. Margarethen zurück. Vielleicht ist es eine Momentaufnahme in der Basler Sportpolitik. Aber im Moment braucht man nicht weiter um die Zukunft der legendären Eisbahn aus dem Jahr 1934 zu bangen. Alles kommt gut?

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