• Andy Strässle
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Kaserne Basel: Mit Gillieron/Koch/Wey in die Matrix

Keanu Reeves als Neo hat es zu spüren bekommen: Die Rache der Pixel. Und schwer loszuwerden, waren sie am Ende dann auch noch. Das Basler Theaterkollektiv Gilliéron/Koch/Wey bringt die virtuelle Welt auf die Bühne der Kaserne und stellt die Frage nach der Abhängigkeit des Menschen von der Maschine.

Jemand ist immer schneller, gescheiter, jemand immer schöner und jemand kann immer besser singen. Die Autorin Ariane Koch stellt die Frage nach dem Abhängigkeit des Menschen von der Maschine. Himmel oder Hölle sind immer einen Click entfernt. Ein Click fehlt immer. Für Regisseur Zino Wey bestand die Schwierigkeit darin, eine nicht fassbare, eine rein virtuelle Welt greifbar zu machen. Schliesslich brachten die Videos der «Berufsclicker» Moira Gilliéron die Idee den Auschnitt der Webcam des Computers als Bühnenbild nachzubauen.

Bei den Proben in der Reithalle gestern war die Stimmung trotz des ernsten Themas gelöst. Vor der Zuschauertribüne wurde sie eben ausgerollt, die Matrix, grün schimmernd, eine Art Leinwand, auf die die vier Schauspieler das virtuelle Leben projizieren. Bei den Proben wird klar, die Absicht des Theaterkollektivs geht auf: Im Raum entstehen manchmal unheimliche Bilder und auch der Text macht die Verzweiflung hinter den Clicks spürbar. Bei aller Komplexität und der Gravität der Fragen ist die Inszenierung schwungvoll und nimmt einen mit einer gewissen Leichtigkeit gefangen.

Gilliéron/Koch/Wey: «Homo Digitalis», Premiere Kaserne Basel, 31.3.2016, 20 Uhr in der Reithalle. Weitere Aufführungen: Sa, 2.4, So, 3.4. und Mo und Di 3. & 4.2016