• Christine Staehelin
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LAS Burg: Die Adresse für Online-Shopper

In Weil am Rhein stehen die Leute in der Filiale von LAS Burg an der Hauptstrasse Schlange, egal welcher Wochentag. Was als Notlösung begonnen hat, ist heute ein erfolgreiches Unternehmen, das zum zehnjährigen Jubiläum einen Rekord feiern kann. 

Die neue Lagerhalle in Weil: Hier warten 4'700 Pakete darauf, abgeholt zu werden. 

Das private Liefer-Adress-Unternehmen boomt. Der sogenannte «Liefer-Adress-Service» von Roland Burg gibt es seit zehn Jahren, pünktlich zum runden Geburtstag wird das Unternehmen heuer einen Rekord feiern können: «Wir rechnen dieses Jahr mit knapp einer Million Paketen», sagt Roland Burg.

Die Filiale an der Hauptstrasse in Weil. 

Momentan sind 15.000 Pakete auf Lager und warten darauf, von den 52000 registrierten Kunden abgeholt zu werden. Denn so viele Kundenkarten zählt das Unternehmen: 20’000 davon sind in Basel-Stadt registriert, 20’000 in Basel-Land und 8’000 in der restlichen Schweiz. Die weiteren Karten gehören Kunden aus Deutschland. Diese beeindruckenden Zahlen kamen ohne Werbung zustande. «Wir leben von zufriedenen Kunden», sagt Roland Burg. Den Gewinn erwirtschaftet das Unternehmen mit minimalen Gebühren, die sich zwischen 50 Cent, fünf Euro oder für die grösseren Pakete 21 Euro bewegen. Die Kundenkarte ist kostenlos.

Roland Burg in der neuen Abholhalle von LAS Burg.

Ursprünglich betreute Roland Burg ein staatliches Glückspiel. Doch vor zehn Jahren lief das Geschäft nicht mehr gut, eine Notlösung musste gefunden werden. «Wir begannen uns zu fragen, welche Marktlücken wir füllen könnten», erinnert sich Roland Burg. Die Idee eines Geschäfts mit Liefer-Adress-Service konkretisierte sich.

Und sie funktioniert so: Als Kunde kann man ein Paket an die Adresse von «Las Burg» liefern lassen und das Paket dort abholen. Besonders interessant ist dies für Schweizerinnen und Schweizer, die gerne online shoppen. Die Liefergebühren sind tiefer und es kann eingekauft werden, ohne Rücksicht darauf, ob man in die Schweiz liefern oder nicht. Dazu gehören beispielsweise elektronische Geräte, aber auch Bücher oder DVDs. «Mit der Zeit wurden wir immer professioneller», konstatiert Roland Burg. Voraussetzung war ein professionelles EDV-System, sowie eine Kundenkarte, die heute jeder jede Kunde erhält. «Nach einigen schlechten Erfahrungen haben wir die Karte eingeführt», so der Inhaber. «Dies zum Schutz des Kunden, aber auch zum eigenen Schutz.» Denn es sei schon vorgekommen, dass jemand eine Vielzahl von Paketen bestellt, aber nie abgeholt hatte. Die Polizei musste eingeschaltet werden, konnte aber nicht mehr eruiert werden. Der ganze Rücknahmeprozess blieb dann an Las Burg hängen. Doch seit den Anfangszeiten hat sich viel verändert. «Wir haben eine Genehmigung der Bundesnetzagentur», betont der Inhaber. Um diese zu erhalten wurde das Unternehmen geprüft. Unter anderem auch die Einhaltung des Briefgeheimnis, der Kundenschutz und die Schulung der Mitarbeitenden.

Die neue Lagerhalle in Weil: Hier warten 4'700 Pakete darauf, abgeholt zu werden. 

Der grosse Aufschwung für «Las Burg» setzte beim Frankenschock ein. «Dies war natürlich auch eine Herausforderung für unsere Mitarbeiter», erinnert sich Roland Burg. Die plötzliche Flut an Paketen erforderte mehr Platz und eine effiziente Struktur. Und das Unternehmen wächst: Vor vier Wochen konnte eine neue Lagerhalle bezogen werden. Denn die Kapazität der bisherigen Abholstellen ist ausgeschöpft. Vor allem grosse Pakete, wie Autoreifen, Velos oder Fernseher, können nicht mehr in der Filiale an der Hauptstrasse in Weil ausgegeben werden.

Die kommenden Wochen werden für LAS Burg-Mitarbeitenden die arbeitsintensivsten des ganzen Jahres werden. «In der Vorweihnachtszeit werden 50 Prozent mehr Pakete geliefert», so Roland Burg. Natürlich sei ihm das Lädelisterben in der Basler Innenstadt bewusst und er weiss auch, dass er mit seinem Service das Online-Shopping unterstützt. Als Privatmann tut ihm die Entwicklung auch manchmal weh, aber als Geschäftsmann konnte ihm nichts besseres widerfahren. 

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