• Andreas Schwald
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Neuer Margarethenpark: Nur die Kantonsgrenze blockiert den Umbau

Der Margarethenpark wird gänzlich neu – stünde da nur nicht die Kantonsgrenze im Weg. Weil die Grünflache auf Binninger Boden liegt, muss Basel-Stadt erst Paragraphen anpassen. Sonst kann der Umbau nicht finanziert werden.

Der Margarethenpark ist die eigentliche Oase des Gundeli. Die grosse Grünfläche rund um die Kunsti Margarethen ist der Aufenthaltsort schlechthin für frischluftsuchende Quartierbewohner. Vom knutschenden Teenie-Pärchen über Freiluft-Yoga bis zu grillierenden Familienclans suchen die Menschen den Freiraum mit Wiese und Wald.

Aber der Park ist mittlerweile altmodisch. Sein Kernstück ist eine grosse Rasenfläche, die Spielplätze an beiden Enden sind etwas in die Jahre gekommen und die Zukunft der Kunsteisbahn ist wegen einer notwendigen, aber millionenschweren Sanierung immer noch in der Schwebe. Nun plant die Stadt den grossen Umbau der Parkanlage.

Beim Projekt handelt es sich um eine Gesamtsanierung. Das umfasst:

  • Die Sanierung von Mauern und Wegen,
  • Die Waldpflege zur Wiederherstellung von Lichtungen und historischen Sichtachsen,
  • Die Schaffung von neuen Spiel- und Aufenthaltsbereichen
  • Die Aufwertung der denkmalpflegerisch wertvollen Bereiche.

Ein Szenario ohne Kunsteisbahn

Blick von oben auf die Parkanlage.

Ferner ist geplant, das bestehende Garderobengebäude abzubrechen und weitere Abklärungen betreffend Kunsti beziehungsweise Eisbahn zu tätigen: «Aus Sicht der Stadtgärtnerei ist es grundsätzlich denkbar, anstelle der Kunsti eine neue multifunktionale, auf den Park bezogene Freizeitnutzung unter Berücksichtigung des angrenzenden Quartiers zu schaffen», sagt Armin Kopf, Leiter Grünplanung der Stadtgärtnerei.

Der Fortschritt der Pläne geht auch aus einer Antwort der grossrätlichen Petitionskommission auf die Petition «Erhaltung der Kunsti» hervor. Dort heisst es aber auch: «Da der Margarethenpark auf basellandschaftlichem Boden liegt, ist es derzeit jedoch nicht möglich, die Sanierung über den Mehrwertabgabe-Fonds zu finanzieren, wie sonst bei Grünanlagen im Kanton üblich.»

Basler Park auf Binninger Boden

Ein bisschen in die Jahre gekommen: Spielmöglichkeiten im Park.

Die Kantonsgrenze steht also im Weg. Das bestätigt auch Armin Kopf, er sagt aber: «Momentan läuft jedoch die Mehrwertabgabe-Revision, in dem unter anderem der Verwendungszweck so ausgeweitet werden soll, dass in Ausnahmefällen auch öffentliche Grünanlagen oder Freiräume in umliegenden Gemeinden mit der Abgabe finanziert werden können, sofern diese überwiegend von der Basler Bevölkerung genutzt werden.» Und genau das ist beim Margarethenpark der Fall.

Genau das blockiert auch jeden weiteren Fortschritt. Sobald die Finanzierungsfrage aber geklärt ist, sind die Planer wieder am Start. So ist auch noch offen, wie hoch die Kosten für die Gesamtsanierung des Margarethenparks sind und wann überhaupt mit den Arbeiten begonnen werden kann.

Die Schicksalsfrage für den eisigen Zeitzeugen

Eiszeit für die Kunsteisbahn.

So wird nun die Schicksalsfrage der Kunsteisbahn Margarethen geklärt. 1933 wurde sie erbaut, ihre Glanzzeiten erlebte sie in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Damals war der Eishockey-Sport in Basel noch verbreitet. Heute ist die Kunsteisbahn zwar noch ein Zeitzeuge, aber bei Weitem nicht mehr modern genug, um den Standards zu entsprechen. Bereits mussten die giftigen Ammoniakanlagen fürs Eisfeld ersetzt werden, die eigentliche Sanierung steht noch aus und ist im Rahmen der Basler Eisfeldstrategie ein eigenes Politikum.

Die Zukunft der Kunsti ist aber mit dem umliegenden Park verknüpft. So sagt auch Grünplanungs-Chef Kopf: «Im Zuge dessen finden dann auch weitere Gespräche und Abklärungen zu den offenen Fragen der Kunsti statt.» Das betreffe mögliche Alternativlösungen für multifunktionale, auf den Park bezogene Freizeitnutzungen am Ort der jetzigen Kunsti oder auch potenzielle Eisflächen im Park selbst.

Ganz ohne Schlittschuhe wird am Standort Margarethen also nicht geplant – ob die Kunsti im Sinne der Petition aber erhalten bleibt, ist damit allerdings fraglicher denn je. Dafür bekommt die Quartierbevölkerung auf jeden Fall einen richtig aufgefrischten Park. Sofern das Finanzierungshindernis Kantonsgrenze schliesslich überwunden werden kann.

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