Gut ausgerüstet: Eine Bierbüchse für den Durst und ein paar Shots für die Laune. Bilder: je/bh/cs/as
Gut ausgerüstet: Eine Bierbüchse für den Durst und ein paar Shots für die Laune. Bilder: je/bh/cs/as
  • Andy Strässle

Sangria-Giganten und andere Trend-Gesöffe an der Basler Fasnacht

Der «Sangria-Gigant», das «Bleikügeli» oder ein «Fröschli», dann noch ein «Gummibärli», ein «Querpfyffer» oder ein «Schnägg» und fertig ist der trendbewusste fasnächtliche Vollrausch.

«Nein, das ist Alkohol, das dürft ihr noch nicht trinken», erklärt die Mutter den jungen Fasnächtlern am Ende der Steinen. Auf dem Tresen der El Mexicano/Cuba Bar steht ein riesiger Topf mit Sangria. Die Fruchtstücke im Bowlenähnlichen Getränk haben offenbar den Apptetit der Kinder angeregt.

Der spanische «Aderlass» ist nicht das einzige exotische Trendgetränk, das der Stand in der Steinen bereit hält. Ein Sangria-Gigant kostet zehn Franken und der Barmann meint: «Doch, doch, der Topf würde schon weggehen.» Auch ein Topf schon gemischter «Mojitos» steht auf dem Tresen bereit. Auch der Kräuterlikör «Jägermeister» mit seinem Hustensirup-ähnlichen Geschmack darf nicht fehlen und die Wodka-Shots gehören zu langen Partynächten wie die Dämmerung und das Warten aufs erste Tram. 

No e Schöttli!

Teuflisch schnell haben die Red Bull-Mixdrinks die Partyszene und die Fasnacht erobert: So werden beim Gummibärli grüner Wodka und Red Bull gemischt. Geschmacklich schwerer zu verstehen, aber dafür einfacher herzustellen ist das «Bleikügeli». Hierfür werden heisses Wasser und Zwetschgenschnaps gemischt. Klingt so, als würde man es erst trinken wollen, wenn das Bier im Hals stecken bleibt. Etwas ominös bleibt sicherlich auch, was der Glühwein an der Fasnacht zu suchen hat. Der passt doch eher auf den Weihnachtsmarkt als an die «drey scheenschte Dääg».

... und grad no emol eins

So oder so: Die Getränkehersteller haben längst die «Schöttli-Kultur» für sich entdeckt, so dass Standbetreiber eigentliche Fasnachtspakete bestellen können. So bietet ein Händler flotte Kisten mit kleinen Fläschchen an. Alle von geschmacklich dubioser Natur: Die meist hippen, süssen Liköre in der zwei Centiliter Mini-Flasche und klingenden Namen wie «Schatzi» oder «Feigling» zielen auf den jungen Nachwuchsalkoholiker, der seinen Stoff nicht allzu bitter mag und dennoch den schnellen Kick sucht. Die Mischungen sind oft fruchtig, so gibt es Feiglinge etwa mit Cocos- oder Himbeergeschmack.

Am Ende bleibt nur zu sagen: «Noch ein Bier bitte!» und dann: «Prost und eine gute Fasnacht». 

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