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  • Christine Staehelin
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Tram-Rekord: Wiener befährt heute das gesamte Basler Schienennetz

Heute haben die Basler Trams einen besonderen Passagier: Der Wiener Andreas Dick befährt diesen Donnerstag das gesamte Netz. In vierzehn Städten konnte der Hobby-Passagier schon vierzehn Rekorde aufstellen.

Hinter der Idee steckt der Sohn von Andreas Dick. Einst fragte er seinen Papa: «Was ist Dein Weltrekord?» Der Wiener konnte darauf keine Antwort geben. Als dann an der Europameisterschaft 2008 das U-Bahn-Netz in Wien verlängert wurde, hatte er ein Ziel: Er möchte das Netz in möglichst kurzer Zeit abfahren. Daraus entwickelte sich dann das Projekt, das heute in Basel die achtzehnte Station erfährt.

In der kalten Schalterhalle

In der kalten Schalterhalle am Bahnhof SBB trafen sich heute morgen drei Freunde: Andreas, Martin Schatzmann aus Bern und Bruno Niederberger aus dem Thurgau. Sie werden heute in Basel einen neuen Rekord aufstellen und das gesamte Basler Tram-Liniennetz abfahren. Der Wiener Andreas Dick ist federführend bei diesem Projekt, hat er diesbezüglich doch schon viel Erfahrung: Er befuhr nämlich schon in vierzehn Städten das gesamte Schienennetz. Basel wird für ihn jedoch besonders sein: «Basel stellt bereits für sich einen Rekord dar: Die Strassenbahnen bedienen ja seit kurzem sogar drei Länder», sagt er.

Lagebesprechung vor der ersten Abfahrt © barfi.ch (Andreas Dick, in der Mitte, steht neben einem Journalisten und gegenüber sein Kollege). 

Pizza und Wein im Tram

Für die Befahrung des gesamten Netz wird Andreas mindestens acht Stunden benötigen. Schon die Abfahrt ist hektisch: «Da steht ja gleich die Tram Nummer 10», sagt er. Einer drückte auf, die anderen beiden lösten noch das Ticket. Und schon geht es los, Richtung Dreispitz. Zeitmanagement ist auf dieser Fahrt alles. Essen und Trinken werden die drei Tram-Freunde zwischen den Fahrten, wenn sie an den Haltestellen auf das nächste Drämmli warten. Das Ess- und Trinkverbot wird eingehalten. «In anderen Städten assen wir in der Strassenbahn», sagt Andreas Dick. In Bern hätte eine Freundin sogar Pizza und Wein zum Mittagessen vorbeigebracht.

Smileys als Glücksbringer 

Der Motor-Journalist aus Wien hat für die Befahrung jeweils ein Tenue: Auf dem Kopf trägt er ein kleines Tuch mit Smiley bedruckt - «es schützt den spärlichen Haarwuchs und ist auch a bisserl ein Glücksbringer», sagt er charmant mit Wiener Akzent. Auf dem T-Shirt trägt er heute ein FC Basel-Motiv. «Das ist für mich ein Souvenir und auf den Fotos hilfreich», sagt er. Mit einem Blick erkennt der Trämli-Passagier gleich, in welcher Stadt das Foto aufgenommen worden ist.

Andreas Dick im Interview © barfi.ch 

+++ Update +++

Es ging doch länger als Andreas Dick zunächst dachte: Nach 10  Stunden und 50 Minuten war die Fahrt bei der Station Brausebad beendet. «Heute bin ich als Tourist in Basel unterwegs», sagt der Tram-Passagier. Wir wünschen einen schönen Tag in unserer Stadt! 

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