Das Café Hebel am Petersgraben 24 wird bald eine echte Bebbi-Oase, ein Foto aus alten Tagen.
Das Café Hebel am Petersgraben 24 wird bald eine echte Bebbi-Oase, ein Foto aus alten Tagen.
  • Christian Platz
  • Aktualisiert am

«Verschwundenes Basel» und «Em Basler sy Bier» übernehmen das Café Hebel

«Verschwundenes Basel», die Facebook-Seite für gehobene Basiliensia, und «Em Basler sy Bier» eröffnen gemeinsam die Café Bar Hebel. Regionale Speisen, Getränke, nostalgische Basler Helge und Bücher sorgen für eine Stimmung, die alle echten Bebbi zum gemütlichen Verweilen einlädt.  

Bilder aus dem alten Basel

2010 hat Daniel M. Cassaday die Facebook-Seite «Verschwundenes Basel» aufgemacht. Seit seiner Kindheit interessiert er sich für Geschichte, für historische Bilder, Anekdoten, Biographien. Besonders angetan hat es ihm dabei die Geschichte unserer Stadt. Cassaday: «Damals gab es auf Facebook kaum kulturelle Posts. Es waren vor allem Katzenbilder und Fotos von Mittagessen zu sehen. Also habe ich damit angefangen, Bilder aus dem alten Basel zu posten. Ich hätte nie gedacht, dass diese Idee derart einschlägt».

Abertausende von Fans

Im Nullkommanichts hatte die Seite Abertausende von Fans: Basler, Heimwehbasler, Nostalgie-Fans. Bis heute hält der grosse Erfolg an. Daniels Idee hat dann schon bald Nachahmer auf den Plan gerufen, «Verschwundenes Luzern», «Verschwundenes St. Gallen» und andere tauchten im digitalen Reigen auf. Inzwischen kennt Cassaday die Betreiber dieser Seiten, man steht in gutem Kontakt, tauscht sich aus. Heute hat «Verschwundenes Basel» auf Facebook 28'258 Fans. Tendenz steigend.

Er postet Tag für Tag

Und Cassaday postet weiter, Tag für Tag, sucht überall Material zusammen, sammelt alte Bücher, besucht bejahrte Herrschaften, die früher fotografiert haben, scannt fleissig Bilder und Fotos. Er ist nach wie vor mit grösstmöglicher Leidenschaft bei der Sache. Jahr für Jahr gibt er inzwischen einen erfolgreichen Kalender mit Bildern vom alten Basel heraus – und momentan arbeitet er gerade an seinem ersten Buchprojekt, auf das wir sehr gespannt sind.

Begeistert von Hebel

Zuerst steht aber die offizielle Eröffnungsfeier der Café Bar Hebel bevor, die am 8. Juni stattfinden wird. In dieser Angelegenheit hat Cassaday einen idealen Partner gefunden: Andres Vonder Mühll, Geschäftsführer von «Em Basler sy Bier», ist ebenfalls begeistert vom alten Basel – und ganz speziell von Johann Peter Hebel: «Schon mein Vater hat uns als Buben immer Hebels Gedichte vorgelesen. Mich interessiert alles, was mit unserem grossen regionalen Dichter zu tun hat».  

Drämmli-Bänggli

Daniel M. Cassaday hat jeweils gerne im Café Hebel abgemacht, wenn jemand in Sachen «Verschwundenes Basel» mit ihm Kontakt suchte. Nebst dem Namen gefiel ihm das gemütliche Ambiente des Lokals mit den alten Drämmli-Bänggli. Dann habe ihm der Wirt eines Tages erzählt, dass er keine grosse Lust habe, den Betrieb noch lange weiterzuführen.

Aus der Region

Cassaday redete also mit Vonder Mühll über diese einmalige Gelegenheit und die beiden entwickelten zusammen ein Projekt, das nun verwirklicht wird. Die neue Café Bar Hebel wird natürlich «Em Basler sy Bier» ausschenken, frisch gezapft, in den Varianten «hell und klar» sowie «wunderbar unklar». Zudem wird es diverse ausgewählte Spezialitäten aus unserer Region zum Essen geben, direkt bei den Produzenten eingekauft. Cassaday wird das Lokal seinerseits mit seltenen Bildern des alten Basel ausstatten und mit Büchern zum Thema. Ab und zu wird es im Café eine Lesung oder sonst einen kleinen kulturellen Anlass geben, der mit unserer Stadt zu tun hat.

Für die Flohmarktleute

Das Lokal wird von Montag bis Mittwoch täglich von 7 Uhr bis 20 Uhr geöffnet sein, am Donnerstag und Freitag wird es sogar erst um 22 Uhr geschlossen. Am Samstag wird es bereits um 5 Uhr in der Früh öffnen, für die Flohmarktleute. Und es wird am Sonntag, wo in Basel inzwischen ja fast alle Lokale eisern geschlossen bleiben, geöffnet sein, von 9 Uhr bis 16 Uhr.

Basler Oase

Momentan laufen die Vorbereitungen am Petersgraben 24 auf Hochtouren. Ab 1. Juni wird die neue Café Bar erstmals für Gäste geöffnet sein, am 8. Juni läuft das eigentliche Eröffnungsfest, es wird am Brunnen beim Hebel-Denkmal stattfinden, mit einem Chor und einer Ansprache. Und natürlich wird jedes Jahr der Geburtstag von Meister Hebel gebührend gefeiert. Die Café Bar Hebel wird zu einer Oase für all’ jene, die unser Basel lieben. 

Was ist Ihre Meinung zum Thema? Diskutieren Sie mit uns auf Facebook. 

Weitere Titelgeschichten unter News Basel.